Der französische Dirigent und Komponist Jérémie Rhorer (*1973) erhält den Musikfest-Preis Bremen 2017. Mit dem Preis zeichnet das Festival seit 1998 jährlich bedeutende Solisten, Ensembles, Orchester und Dirigenten aus, die durch ihr herausragendes künstlerisches Wirken in der internationalen Musikwelt eigenständige Akzente gesetzt und das Profil des Musikfests entscheidend mitgeprägt haben.
Jérémie Rhorer, 1973 in Paris geboren, studierte Cembalo, Analyse und Komposition am ‘Conservatoire National Supérieur de Paris’ und später Dirigieren bei Emil Tchakarov, bevor er Assistent von Marc Minkowski und später von William Christie wurde. 2005 gründete er mit befreundeten Musikerkollegen das auf historischen Instrumenten musizierende Orchester ‘Le Cercle de l’Harmonie’. Daneben gründete er ‘Les Musiciens de la Prée’ als Ensemble für zeitgenössische Musik
In der Jury-Begründung heißt es: « Seit seinem Musikfest-Debüt in 2008 hat Jérémie Rhorer eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er einer der faszinierendsten Dirigenten seiner Generation ist. Mit leidenschaftlichem Gestaltungswillen feilt er an Intonation und Balance und erreicht mit seiner differenzierten Behandlung der einzelnen Instrumentengruppen ein erlesen abgestimmtes und farbenreiches Klangbild von fabelhafter Plastizität. Gerade in seinen Mozart-Interpretationen legt er mit scharf kontrastierenden Effekten die Doppelbödigkeit in dessen Musik frei und spiegelt so faszinierend das Seelenleben der einzelnen Charaktere auf der Bühne wider. »
Im diesjährigen Musikfest bringen Jérémie Rhorer und sein Orchester Beethovens „Christus am Ölberge“ und Berlioz‘ „Messe solennelle“ am 30. August im Dom zu Verden zur Aufführung und beenden ihre Bremer Aufführungsserie der Mozart-da Ponte-Trilogie am 01. September mit einer konzertanten Aufführung des „Don Giovanni“ in der Glocke.