Hatte Johanna Rose sich dem Metier vom Ende her genähert https://www.pizzicato.lu/nach-dem-hohepunkt/, so widmet sie sich dieses Mal der Hochzeit mit dem Gambenkomponisten schlechthin, Marin Marais. Daneben kommen Einsprengsel von Couperin, Rameau und Visée zu Gehör. Der Titel bezieht sich auf Marais, dessen Spiel gut ein Jahrzehnt nach seinem Tod als das eines Engels bezeichnet wurde.
Damit ist möglicherweise die genaue Lage noch nicht klar, denn vom Verkündigungs- über den Schutz- bis zum Racheengel gibt es eine breite Palette dieser Himmelswesen. Johanna Rose und ihr bereits bekannter Cembalist Javier Nunez, sowie Josep Maria Marti Duran auf der Theorbe, widmen sich dem Engelsgleichen recht bodenständig und robust. Für eine solch weniger himmelsnahe Annäherung spricht vielleicht auch das Foto der Gambistin auf der CD, dass sie in Schwarz mit schwarzem Flügel zeigt, wo doch üblicherweise Engel in Weiß gezeigt werden. Im Übrigen stellen sie die Werke in gelungenen Interpretationen vor.