Nach seinem Pariser Zyklus auf Video startet Philippe Jordan nun mit den Wiener Symphonikern eine weitere Aufnahme der Beethoven-Symphonien. Die letzte der geplanten fünf CDs soll 2020 erscheinen. Gehen wir sofort medias in res: die beiden Aufnahmen der Ersten und der Dritten lassen uns ein Orchester auf modernem Instrumentarium hören, das vom Dirigenten so geleitet wird, als habe es die historische Aufführungspraxis nie gegeben. Wohlgemerkt: das ist keine Kritik, nur eine Feststellung zur Orientierung des Lesers.
Die Erste Symphonie wird recht frisch und reich akzentuiert dirigiert. Effektvoll ist wohl ein guter, zusammenfassender Begriff, um diese Interpretation zu beschreiben, deren tänzerische Elemente ebenso gefallen wie das fulminante Finale. Dennoch: Neues wird hier nichts gesagt.
Der Eindruck des ‘Déjà entendu’ gilt auch für die Eroica, so gut sie auch musiziert werden mag. Philippe Jordan dirigiert sie sehr dynamisch, sehr detailreich, mit vielen intelligent gesetzten Akzenten und einigen aparten Formulierungen, vor allem im gar nicht so traurigen Trauermarsch.
Spannungsgeladen, frisch, sehr lebendig und spielfreudig erklingen dann die beiden letzten Sätze.
Philippe Jordan and the Wiener Symphoniker start their new Beethoven cycle in a rather traditional approach. So, no new revelations here, but a full and bright, richly textured sound which is quite appealing.