Die polnische Komponistin Grazyna Bacewicz konnte aufgrund ihrer eigenen Virtuosität auf der Geige und am Klavier ihre Musik für diese Instrumente besonders gut im Hinblick auf die Ausführung gestalten, da ihr durchaus bewusst war, welche Ausdrucksmöglichkeiten sie erzielen konnte und wie das spieltechnisch zu erreichen ist.
Als erste polnische Tonsetzerin insbesondere für die Geige nach Henryk Wieniawski konnte sie so nicht zuletzt auch ihr eigenes Repertoire erweitern. Ihre beiden kurzen Werke, das frühe als Wiegenlied erkennbare `Lied´ und die Legende, die bei dem berühmten Vorbild von Wieniawski anknüpft, sind als Ersteinspielungen zu hören, während die drei Violin- und die Erste Klaviersonate schon bekannter sind. Doch auch die Klaviersonate steht im Schatten der Wahrnehmung der Zweiten Sonate.
Die beiden jungen Künstler aus Polen legen mit diesen Werken ihrer Landsmännin ihr erstes Album vor, das gleich mit überzeugenden Interpretationen aufwartet. Die beiden in Polen und in England ausgebildeten Musiker lesen die Werke im Sinne der Komponistin, die ihre Musik sowohl leidenschaftlich als auch lyrisch gedacht hat. Diese Vorgabe gepaart mit jugendlicher Frische und Energie ergibt die für sich selbst sprechende Ausleuchtung der Werke, die sowohl kraftvoll und die modernen Seiten der Musik zeigende Passagen offenbart als auch beseelte mit schönem Schmelz. Das spielt ein mitreißendes Erlebnis an das Ohr. Denn natürlich verfügen beide Künstler über eine ausgezeichnete technische Reife, die es Ihnen ermöglicht, diese Stücke mehr als adäquat darzustellen.
Ebenso positiv ist die sehr gute technische Umsetzung der Dux-Aufnahme, die in Kielce, Polen, realisiert wurde.