Ich kann es nachvollziehen. Maria Kliegel ist nicht mehr die Jüngste, wir sind vom selben Jahr. Doch die deutsche Cellistin spielt wie eine Zwanzigjährige, so virtuos, so vital, so leidenschaftlich. Ihre neue CD ist ein Parcours, der Frankreich mit Spanien verbindet.
Sie beginnt ihr Programm mit ‘Les chants de l’Algartha’ von Guillaume Connesson (*1970), einem Komponisten, der mit der verkopften Musik der Franzosen gebrochen hat und die zeitgenössische Musik zugänglich macht, ohne auf Anspruch und Qualität zu verzichten.
Auf sehr versierte und subtile Art und Weise spielen Maria Kliegel und Oliver Triendl die Cello-Sonate von Francis Poulenc. Sie brillieren mit einem gemeinsamen Gespür sowohl für die aparte Rhythmik als auch für die musikalischen Bögen und die wunderbare Lyrik, insbesondere in der Cavatina.
Überaus fein nuanciert und mit französischem Flair erklingt ‘Intermezzo & Scherzo’ von Debussy. Dass wir danach in Spanien angekommen sind, daran lässt die Atmosphäre von de Fallas ‘Suite Populaire Espagnole’ keinen Zweifel. Ins spanische Flair mischt sich eine gute Portion Lyrik, Sensibilität und viel reflektive Emotion, die den Hörer bewegt.
Das gilt auch für die anderen Stücke, de Fallas ‘Spanischer Tanz’, das Intermezzo aus ‘Goyescas’ von Granados und Cassados ‘Requiebros’, welches das Programm effektvoll beschließt.
Da bleibt nur noch eines sagen: welche Reifheit und Stilsicherheit zeichnen doch das Spiel dieser jugendlichen Cellisten aus!