Es gibt einige Instrumente, die es in der klassischen Musik nie zu sehr großer Popularität gebracht haben. Und hinsichtlich der Menge an anderen CD-Produktionen, hat man die Tendenz, gerade solche Aufnahmen zu übersehen. Nicht übersehen darf man jedoch diese Naïve-Produktion mit Mandolinen-Konzerten von Antonio Vivaldi, Rafaele Calace und Domenico Caudioso. Gespielt werden sie von Julien Martineau, der sich als ein wahrer Zauberer auf seinem Instrument herausstellt und Mandolinenklänge von einer Schönheit erzeugt, wie man sie sich eigentlich gar nicht hat vorstellen können.
Martineaus Stärke liegt in den langsamen Sätzen: die Largos der beiden Vivaldi-Konzerte sind von betörender Schönheit. Sehr expressiv ist auch auch das Largo aus dem kürzlich entdeckten Mandolinenkonzert des kaum bekannten Domenico Caudioso, das zu einer wirklichen Entdeckung wird.
Was für die Violinisten Paganini und Saraste sind, das sind für die Mandolinenspieler die Werke von Raffaele Calace. Das zweite, hier eingespielte Konzert für Mandoline aus dem Jahre 1925 existierte bisher nur in einer Fassung für Klavier und Mandoline. Für dieses CD-Projekt hat Yann Ollivo eine sehr überzeugende Orchesterfassung geschrieben. Und auch hier begeistert Julien Martineau durch seine einerseits virtuose, anderseits sehr stimmungsvolle und farbenreiche Interpretation.
Begleitet wird er auf allerhöchstem Niveau vom ‘Concerto Italiano’ und Rinaldo Alessandrini, denen man anmerkt, dass sie mit viel Spielfreude zu Werke gingen.
Abgerundet wird diese auch klanglich hervorragende CD von Vivaldis Trio Sonate mit Julien Martineau, Mandoline, Boris Begelman, Violine und Rinaldo Alessandrini, Cembalo.