Drei junge Werke für Streicher aus Norwegen stellt das Telemark Chamber Orchestra vor. Das Konzert für Violine und Streicher von B. Morten Christophersen verwendet ein Lied aus Taiwan, das während des Zweiten Weltkriegs für die Freiheit stand, zusammen mit eigenem Material des Komponisten. In der Kadenz wird ein Ausflug in die traditionelle norwegische Fiedel-Volksmusik zusammen mit dem Lied zu einem Sinnbild für Identität.
Kari Beate Tandberg hat mit Deviations für Soloakkordeon und Streicher eine modernistische Klangpalette geschaffen, die über Abweichung und Variation in der Musik sinniert. Denn sie meint, Abweichungen von der Norm halten das Interesse aufrecht. Kleine Veränderungen schaffen Inhalt und Form.
Bjørn Bolstad Skjelbred schrieb `And then it was Winter´ als impressionistische Tondichtung während eines Wintereinbruchs in Paris. Anfänglich klare Akkorde lösen sich allmählich in Glissando-Bewegungen auf. Nach verschiedenen Tonalitätswechseln kehrt das anfängliche e-Moll am Ende zurück und schafft so eine Klammer für die musikalische Erzählung.
Den Akkordeonpart gestaltet Andreas Angell mit der für das Instrument kennzeichnenden Charakteristik, die aufbrausende Verdichtungen ebenso präsentiert wie feinsinnige Fäden spannt. Damit erreicht er eine überzeugende Darstellung.
Ai-Ling Chiu zeichnet die Soli der Violine im Werk von Christophersen mit einem guten Gefühl für die Seiten der Musik, die dem Werk eine größere Tiefe geben. Mit sicherer Hand arbeitet sie sowohl die taiwanesische wie auch die norwegische Seite des Parts heraus.
Das mit der norwegischen Region Telemark assoziierte Kammerorchester unter der Leitung von Per Kristian Skalstad arbeitet projektbezogenen viel mit neuer Musik, die es oft auch beauftragt. Deswegen hat es ein sicheres Gespür für die Gestaltungen und Ausdrucksweisen. Mit gut einem Dutzend Musikern ist es groß genug besetzt, um den chorischen Charakter zu zeigen und gleichzeitig klein genug, um kammermusikalische Feinheiten zu demonstrieren.
Mit der Tondichtung und zusammen mit dem Solisten im Akkordeonkonzert gelingen ihnen besonders nachwirkende Interpretationen. Zusammen mit dem beigefügten informativen Text und einer gelungenen Technik bietet diese Aufnahme ein sehr ansprechendes Album an.
The Telemark Chamber Orchestra presents three young works for strings from Norway. The concerto for violin and strings by B. Morten Christophersen uses a song from Taiwan, which stood for freedom during the Second World War, together with the composer’s own material. In the cadenza, an excursion into traditional Norwegian fiddle folk music together with the song becomes a symbol of identity.
With Deviations for solo accordion and strings, Kari Beate Tandberg has created a modernist sound palette that reflects on deviation and variation in music. Because she believes that deviations from the norm maintain interest. Small changes create content and form.
Bjørn Bolstad Skjelbred wrote ‘And then it was Winter’ as an impressionistic tone poem during the onset of winter in Paris. Initially clear chords gradually dissolve into glissando movements. After various changes in tonality, the initial E minor returns at the end, creating a bracket for the musical narrative.
Andreas Angell plays the accordion part with the characteristic style of the instrument, which presents effervescent intensifications as well as subtle threads. He thus achieves a convincing performance.
Ai-Ling Chiu draws the violin solos in Christophersen’s work with a good feeling for the sides of the music that give the work greater depth. She brings out both the Taiwanese and Norwegian sides of the part with a sure hand.
The chamber orchestra associated with the Norwegian region of Telemark under the direction of Per Kristian Skalstad works a lot with new music, which it often commissions. As a result, it has a sure instinct for form and expression. With just over a dozen musicians, it is large enough to demonstrate the choral character and at the same time small enough to demonstrate the subtleties of chamber music.
With the tone poem and together with the soloist in the accordion concerto, they succeed in creating particularly memorable interpretations. Together with the accompanying informative text and a successful technique, this recording offers a very appealing album.