Die in vielen Teilen intensiv treibende Kraft dieser Musik, aber auch der Farbenreichtum und die Ausdruckskraft gehen aus den Anregungen hervor, die die 28-jährige Französin Camille Pépin bei Guillaume Connesson, Thierry Escaich und bei Steve Reich aufgeschnappt hat. Bei ihren Werken hat man meist den Eindruck, sie vermitteln Intensität und Ruhelosigkeit, wie sie beispielsweise New York auszeichnet. Dabei steckt diese Musik einfach voller Leben, was auch in den von außen herangezogenen außermusikalischen Einflüssen deutlich wird.
Das aus achtzehn Teilen bestehende Werk Chamber Music vertont Texte von James Joyce. ‘Kono-Hana’, der Titel des Cellowerks, ist die japanische Göttin der Kirschblüte und ‘Indra’, Hindugott des Krieges, ist eine Hommage an Lili Boulanger. ‘Luna’ ist ein Quintett für Geige, Cello, Klarinette, Horn und Klavier, wurde inspiriert von den römischen Gottheiten des Lichts und begreift drei Teile, Luna (Mond), Aurora (Morgenlicht) und Sol (Sonne).
‘Lyrae’ ist für Streichquartett, Harfe und Schlagzeug komponiert.
Für ihre Debut CD hat die knapp dreißigjährige Camille Pépin Wegbegleiter gefunden, die ihr verbunden sind und die Fäden ihrer Musik nicht nur entwirren, sondern hingebungsvoll und technisch ausgefeilt mit dem Leben und der Energie füllen, die diese Musik kennzeichnet. Die bei drei Werken ungewöhnliche Besetzung tut ein Übriges, neue Hörfarben zu geben, was die ausführenden Musiker zu nutzen wissen. Dazu trägt das Ensemble ‘Polygones’ erheblich bei, das mit Horn und Klarinette sowie Geige und Cello besetzt ist.
Dabei hat man den Eindruck, dass die frei tonale Musik nie ihre Bodenhaftung verliert und von Herzen kommt.
The young French composer Camille Pépin shows with her first album of chamber music some very attractive music, combining vital energy, colors, power and rhythm. The music never loses its grounding and comes from the heart. The artists serving this music are intransigently committed to it.