Kommen wir sofort zur Sache: Die Interpretation der Liszt-Transkription von Beethovens Erster Symphonie durch den jungen Kroaten Ivan Vihor ist herausragend. Im Gegensatz zu der Sturm und Drang-Interpretation von Cyprien Katsaris sucht Vihors Spiel nach dem Melodischen, nach dem Tänzerischen in dieser Musik, wobei ihm eine große Transparenz des Klavierklangs hilft. Der erste Satz bekommt so einen ungewöhnlich lyrischen Charme und der zweite steht ihm darin in nichts nach. Er kommt tänzelnd und leicht, farbig und fröhlich daher. Sehr phantasievoll, kontrastreich und eloquent spielt Vihor das Menuett, und das Finale gelingt ihm nicht weniger gut, weil er das Material fein differenziert und für spannende Rhetorik sorgt. Katsaris, der doch als ein Spezialist dieses Repertoires gilt, lässt der Kroate weit hinter sich.
Die Bach-Variationen spielt Vihor sehr ausdrucksvoll und das Große Konzertsolo, das 1849 für einen Wettbewerb am Pariser Konservatorium geschrieben wurde, meistert er mit beeindruckender Technik. Sein Ton bleibt auch in den schwierigsten Passagen voll und rund. Sehr gut gefällt mir, wie er die poetischen Aspekte der Musik aufwertet.
Let’s get straight to the point: the young Croatian Ivan Vihor’s interpretation of the Liszt transcription of Beethoven’s First Symphony is outstanding. In contrast to the Sturm und Drang interpretation of Cyprien Katsaris, Vihor’s playing searches for the melodic, for the dancing swing in this music, helped by a great transparency of the piano sound. The first movement thus acquires an unusually lyrical charm, and the second is in no way inferior to it. It comes across as dancing and light, colorful and cheerful. Vihor plays the minuet very imaginatively, richly contrasted and eloquently, and he succeeds no less well in the finale, finely differentiating the material and providing exciting rhetoric. The Croatian leaves Katsaris, a specialist of this repertoire, far behind.
Vihor plays the Bach Variations very expressively and his performance of the Great Concerto Solo, written in 1849 for a competition at the Paris Conservatory, is technically impressive. His tone remains full and round even in the most difficult passages. I also like very much like the way he enhances the music’s poetic aspects.