Franz Aumann (1728-1797) kam 1753 nach Sankt Florian. 1755 wurde er Regens Chori, ein Jahr vor seiner Priesterweihe. Gunar Letzbor, der Dirigent dieser Produktion sagt: « Er komponierte ‘Unterhaltungsmusik’ von höchster Qualität – Stücke, die zur Belustigung geladener Gäste, zu besonderen Anlässen oder einfach zwischen den einzelnen Gängen eines üppigen Festmahls gespielt wurden. Im Archiv des Stiftes St. Florian sind nicht viele Kammermusikwerke erhalten – nur eine Handvoll, aber diese sind von herausragender Qualität. Bemerkenswert sind die Quintette. Hier entwickelt der Meister einen besonderen kammermusikalischen Stil: zwei Violinen werden zwei Bratschen gegenübergestellt. Beide Instrumentengruppen sind gleichberechtigt und treten in einen lebendigen Diskurs. »
Letzbor belässt den angenehm melodischen Stücken ihren genuinen Charme. Auch die schnellen Sätze werden tänzerisch und eher gemütlich musiziert. Besonders originell ist die Cassatio mit einer Sopranblockflöte (Flautello), die wie ein Vöglein über dem Streicherklang schwirrt. Sehr apart ist auch das Lied Die Hex auf einen Mundart-Text von Maurus Lindermayr, in dem dieser die Angst vor Hexen in der Bevölkerung auf die Schippe nimmt. Die abschließende Parthia in C zeigt ebenfalls einen eigentlich sehr einfallsreichen Komponisten, der in diesem Stück Trompeten und Pauken eine ganz spezielle Feierlichkeit erreicht.
Das Ensemble Ars Antiqua Austria musiziert ganz ausgezeichnet und führt uns durch ein bezauberndes Programm, das, wie es aussieht, zum ersten Mal aufgenommen wurde. Es ist nicht nur die Enthüllung eines außergewöhnlichen Schatzes, sondern auch ein künstlerischer und diskographischer Erfolg, den man nur wärmstens empfehlen kann.
Franz Aumann (1728-1797) came to Sankt Florian in 1753. In 1755 he became Regens Chori, one year before his ordination to the priesthood. Gunar Letzbor, the conductor of this production, says: « He composed ‘entertainment music’ of the highest quality – pieces that were played for the amusement of invited guests, on special occasions, or simply between the individual courses of lavish banquets. Not many chamber music works have survived in the archives of St. Florian Abbey – only a handful, but these are of outstanding quality. The quintets are remarkable. Here the master develops a particular chamber music style: two violins are juxtaposed with two violas. Both groups of instruments have equal status and enter into a lively discourse. »
Letzbor leaves the pleasantly melodic pieces with their genuine charm. Even the fast movements are played in a dance-like and rather leisurely manner. Especially original is the Cassatio with a soprano recorder (Flautello), which flutters like a bird above the string sound. The song Die Hex (The Witch), based on a dialect text by Maurus Lindermayr, is also very distinctive. The text pokes fun at the fear of witches among the population. The concluding Parthia in C also shows a composer who is actually very imaginative, achieving a very special solemnity with the use of trumpets and timpani.
Ars Antiqua Austria makes quite excellent music and leads us through a charming program that, so it looks, was recorded for the first time. It is not only the unveiling of an extraordinary treasure, but also an artistic and discographic success that can only be warmly recommended.