Simon Laks gehört zu den erst in letzter Zeit wiederentdeckten Komponisten. Er studierte erst Mathematik, dann Musik am Warschauer Konservatorium, in Wien und Paris. Er überlebte Auschwitz-Birkenau als Mitglied, Arrangeur und Leiter des Lagerorchesters. Nach der Befreiung kehrte er nach Paris zurück. Nur langsam konnte Laks nach dem Krieg wieder komponieren, es entstanden vor allem Kammermusiken. In seiner musikalischen Stilistik blieb er der Vorkriegszeit treu. Tonalität, Formstrenge, Polyphonie und Klarheit sind charakteristisch; hinzu kommt vielfach die Einbeziehung polnischer Bezüge.
Bei den hier eingespielten vier Kammermusikwerken handelt es sich jeweils um zwei Werke vor und nach dem Krieg, bei denen in allen Fällen das Klavier, gespielt von Dominica Glapiak, beteiligt ist. Die älteren Werke sind die Cellosonate und die ‘Polnische Suite’ für Violine und Klavier. Blazej Golinski ist der Streicher in der Cellosonate. Die Interpretation dieses Werkes wirkt etwas hölzern und unausgegoren. Die Suite mit dem Geiger Robert Kwiatkowski entwickelt dann mehr deutlich mehr Charme und wird spielerisch überzeugend gestaltet. Den Interpreten gelingt eine die polnischen Volksweisen gekonnt hervorzeigende Belichtung des Werkes.
Die Ballade ‘Hommage à Chopin’ für Klavier wird von der Pianistin Dominica Glapiak so ausgestaltet, dass trotz der Anlehnung an Themen von Chopin die eigene Handschrift von Laks erkennbar bleibt. Das ‘Kammerkonzert für Klavier, 9 Bläser und Schlagzeug’ findet engagierte Musiker, die das technisch herausfordernde Stück in Ersteinspielung vorlegen. Um den Genuss zu erhöhen, hätte man sich ein wenig mehr spieltechnische Souveränität gewünscht. Das titelgebende ‘In Between’ bezieht sich übrigens auf den Spagat des zwischen Polen und Frankreich komponierenden Musikers.