Das Klavierquartett von Richard Strauss wird auf diesem Album vom Trio Arnold und dem Pianisten Nathanaël Gouin gespielt, woraus man unschwer erkennen kann, dass es sich bei dem Trio um solches von Streichern handelt, das zu den Frühwerken des Komponisten zählt. Klingen auch die Vorbilder Brahms und Schumann an, so schlägt Strauss doch bald eigene Wege ein, mit dem Bedeutungsreichtum der Themen und das Pathos und musikalischer Eifer. Die Interpretation des Trio Arnold und von Gouin zollt dem Respekt und bringt eine rundum gelungene Interpretation des Werkes zu Gehör.
Die Metamorphosen, eigentlich eine Studie für 23 Solostreicher, bieten das Trio Arnold und vier Freunde hier in der Version für Septett an. Neben jeweils verdoppelten Triostimmen tritt noch ein Kontrabass hinzu. Das weniger an Instrumenten versuchen die Interpreten durch eine sehr intensive und mit saftigem Bogenstrich vorgetragene Interpretation auszugleichen. Das gelingt dann auch bis zu einem gewissen Grad. Auch sonst zeigt ihre Interpretation, dass sie diese Musik mit großem Einsatz und sicherem Können zu einem wirkungsvollen Ganze formen.
Doch bleibt damit noch die Frage ungeklärt, ob eine kleine Besetzung das Manko vielfältiger Farben der vollen Instrumentierung ersetzen kann. Während schon Schönberg viele noch größer besetzte Werke mit geschickten Kammermusikbearbeitungen geradezu adelte, will mir das bei den Metamorphosen nicht so recht gefallen. Zwar fehlt es nicht an Klangfarben, da keine Instrumentencharaktere fehlen, aber das dichte Geflecht von 23 Stimmen lässt sich so nicht abbilden. Die Verstrickungen der vielen Instrumente werden hier durch eine dynamische Steigerung einzelner ersetzt. Das bietet für meine Ohren nicht den gleichen Effekt. Das gleiche Problem stellte sich mir schon vor ziemlich genau einem Jahr und auch da wurde ich nicht glücklich (siehe unten). Trotz des guten Spiels der Beteiligten kann ich mich für diese schlanke Fassung nicht ganz erwärmen.
Richard Strauss’ piano quartet is played by Trio Arnold together with pianist Nathanael Gouin, which makes it easy to recognize that the trio is a string quartet. These four musicians master the quartet, one of the young composer’s key works. Although the models of Brahms and Schumann are evident, Strauss soon forges his own path, such as the richness of meaning of the themes and the pathos and musical fervor. The interpretation by Trio Arnold and von Gouin pays tribute to this and presents an all-round successful interpretation of the work.
With the Metamorphoses, actually a study for 23 solo strings, Trio Arnold and four friends offer a version for septet. In addition to doubled trio voices, a double bass is also added. The performers try to make up for the lack of instruments with a very intense interpretation performed with a lush bowing style. This succeeds to a certain extent. Their interpretation also shows that they shape this music into an effective whole with great commitment and assured skill.
However, this still leaves the question unanswered as to whether a small instrumentation can make up for the lack of varied colors in the full instrumentation. While Schönberg already ennobled many even larger scored works with skillful chamber music arrangements, I don’t really like this performance of the Metamorphoses. There is no lack of timbre, as no instrumental characters are missing. But the dense network of 23 voices cannot be reproduced in this way. The entanglements of the many instruments are replaced here by a dynamic enhancement of individual ones. To my ears, this doesn’t have the same effect. I had the same problem almost exactly a year ago and I wasn’t happy there either. Despite the good playing of those involved, I can’t quite warm to this lean version.