Die Musik von Johannes Brahms, hier die Violinsonaten mit dem Scherzo aus der F-A-E-Sonate, kann man stilistisch sowohl mit nachromantischer Leidenschaftlichkeit als auch aus der Perspektive ihrer unbestechlich strengen Strukturiertheit betrachten. Was für diese Tonsprache nicht passt, ist allzu große Zurückhaltung.
Letztere scheint aber die erste Sonate in der vorliegenden Einspielung geprägt zu haben. Dieser Eindruck wird auch mit sehr zurückgenommenen Grundlautstärkeaussteuerung der Aufnahme begründbar sein, aber das allein ist es nicht. Die kammermusikalisch intime Sichtweise in sublimierter Form ist der grundlegende Ansatz der beiden Interpreten. Frei von kraftstrotzendem oder aber auch süßlichem Leerlauf geben die beiden Interpreten eine feine Zeichnung der ersten Sonate.
In den folgenden Sonaten finden sich dann auch kraftvollere, auch mal mit aufflammendem Gestus geformten Höreindrücke. Insgesamt lassen Feng und Zee die Sätze wie in sich selbst ruhend wirken, so dass die Musik erst allmählich auf den Hörer wirkt. Das mag sich auch aus dem Gleichschritt mit einer fortschreitenden Intensivierung des Zugriffs ergeben.
Mit Tonschönheit und leicht wirkendem Zugriff zeigen die Interpreten ihre ausgefeilten instrumentalen Fähigkeiten. Überhaupt bewegen sich Feng und Zee durch diese Klassiker der Kammermusik mit natürlich wirkender Einfachheit. So erschaffen sie eine geschlossene Welt, die nicht mitreißt, aber auch nicht mit übertriebenem Pathos abschreckt.
The music of Johannes Brahms, here the violin sonatas with the Scherzo from the F-A-E Sonata, can be viewed stylistically both with post-Romantic passion and from the perspective of its incorruptibly strict structurality. What does not suit this tonal language is too much restraint.
The latter, however, seems to have characterized the first sonata in the present recording. This impression will also be justifiable with very restrained basic volume control of the recording, but that alone is not it. The chamber music intimate view in sublimated form is the basic approach of the two performers. Free of vigorous or even cloying idleness, the two performers give a fine drawing of the first sonata.
In the following sonatas there are also more powerful listening impressions, sometimes formed with a flaring gesture. Overall, Feng and Zee let the movements seem to be at rest in themselves, so that the music only gradually affects the listener. This may also be the result of the step-by-step approach with a progressive intensification of access.
With beauty of tone and easy access, the performers show their sophisticated instrumental skills. In general, Feng and Zee move through these classics of chamber music with natural-looking simplicity. In this way, they create a cohesive world that doesn’t sweep you away, but doesn’t scare you off with excessive pathos either.