In den Werken von Richard Strauss hat sich zwischen Karajans ersten und letzten Interpretationen nichts Grundlegendes geändert. Im Detail, so zeigt der Vergleich, kann es aber schon zu Divergenzen kommen. Der 1964 im Salzburger Festspielhaus mitgeschnittene ‘Don Quixote’ etwa ist der pathetischste, der wohl je von Karajan festgehalten wurde. Die innere Spannung kommt ganz vom Handlungsablauf, in dem Menschen und ihre Gefühle musikalisch dargestellt werden.
Karajans größtes Verdienst ist es, aus dem ‘Zarathustra’ – der ja unendlich langweilig und fade wirken kann – ein schlüssiges Ganzes zu machen, ein Stück, das einen Anfang und ein Ende hat, mit, dazwischen, einem Ablauf und nicht einem Sammelsurium von sieben ganz verschiedenen Sequenzen, von denen man annehmen könnte, sie hätten miteinander nichts zu tun. Freilich ist er auch in diesem Konzertmitschnitt sensueller und dramatischer als in der Meilenstein- Aufnahme von 1974 mit den Berliner Philharmonikern. Die Musik wird nicht so abstrakt interpretiert wie in jener Einspielung.
In beiden Werken realisieren die Wiener Philharmoniker ein Klangspektrum, das mit seiner orchestralen Finesse in allen Hinsichten besticht, selbst in dieser eher kompakten Monoaufnahme.
Die CD wendet sich wegen ihrer Klangqualität daher an Sammler. Wer Karajan-Strauss in guten Stereoaufnahmen genießen will, ist mit Studioaufnahmen besser bedient.
This is a historic sound document giving a good impression of how Karajan’s interpretations could vary between concerts and studio recordings. Yet, the sound quality alone brings us to the conclusion that, unless you are a specialist and a collector, you can find better performances among the studio productions.