Beim Namen Hugo Reinhold wird man zunächst stutzig und macht sich auf die Suche. Wer ist dieser Komponist? Wo kommt er her? Was hat er komponiert? Hugo Reinhold gehört wahrlich nicht zu den geläufigen Namen des Repertoires, und die spärliche Notiz über ihn im Booklet zur CD zeugt davon, dass dieser Musiker noch zu entdecken ist.
Dass die Werke dieses Bruckner-Schülers eine Entdeckung wert sind, davon legt vor allem die Pianistin Aleksandra Milcarz beredtes Zeugnis ab. Einmal mehr zeigt sich der Mehrwert klug programmierter CD-Aufnahmen, Aufnahmen, die in Nischen vordringen, die im Konzertsaal nur selten eine Chance haben.
Aleksandra Milcarz hat ihr spontanes, unvermitteltes Klavierspiel gut im Griff. Sie weiß es in den Traumbildern zu bändigen und den Klang derart zu dosieren und farblich abzustufen, dass aus den fünf Miniaturen echte Charakterstücke werden.
Ähnliches gilt für die Klavierstücke op. 52. Die Novelette erklingt frisch, munter, verspielt und leichtfüßig. Das Phantasiestück macht seinem Titel alle Ehre, und ‘Am Springbrunnen’ sprudelt das Klavier genüsslich und schießt ungezügelt manch Fontäne hoch.
Die Violinsonate spielt Tomasz Bolsewicz mit einem kräftigen, romantischen Ton in einem schönen Dialog mit Aleksandra Milcarz.