Gianandrea Noseda nimmt mit dem London Symphony Orchestra einen Zyklus von Prokofievs Symphonien in Angriff. Die einzelnen Symphonien werden zunächst nur digital erhältlich sein, doch wenn die letzte veröffentlicht sein wird, soll auch eine Box mit physischen SACDs auf den Markt kommen.
Mit der Aufnahme der Ersten, der Klassischen, steht der Zyklus vorerst mal unter keinem guten Stern. Der Dirigent will offenbar zeigen, dass Prokofiev unter Einbeziehung eines klassischen (Haydn)-Stils etwas für seine Zeit Neues gemacht hat. Den ersten Satz nimmt er in langsamem Tempo und manchmal richtig schwergewichtig. Hin und wieder überraschen Texturen, die man so nicht unbedingt gehört hat, aber auch nicht unbedingt so hören will, weil es der Musik für meinen Geschmack an Leichtigkeit fehlt, und der vom Komponisten angestrebte Witz auch ziemlich aufgesetzt wirkt.
Interessant ist der zweite Satz in dem verschiedene Melodienstränge gut gegeneinander abgehoben erklingen. Zum dritten Satz bedarf es keines weiteren Kommentars, die anderthalb Minuten sind angenehm zu hören, und der letzte Satz wird in quirliger Verspieltheit musiziert, wie man das gerne hört. Fazit: Von dieser Symphonie gibt es bessere Aufnahmen.
Gianandrea Noseda is tackling a cycle of Prokofiev’s symphonies with the London Symphony Orchestra. The individual symphonies will initially only be available digitally, but once the last one has been released, a box set of physical SACDs can also be expected.
With the recording of the First, the Classical, the cycle is under no good star for the time being. The conductor apparently wants to show that Prokofiev, incorporating a classical (Haydn) style, has done something new for his time. He takes the first movement at a slow tempo and sometimes really heavy. Every now and then textures surprise you that you haven’t necessarily heard that way, but also don’t necessarily want to hear it that way, because the music lacks lightness for my taste, and the wit the composer was aiming for also seems rather forced.
Interesting is the second movement in which different melodic strands sound well set off against each other. The third movement needs no further comment, the minute and a half is pleasant to listen to, and the last movement is played in lively playfulness, as one likes to hear. Conclusion: there are better recordings of this symphony.