Mit Todos los fuegos el fuego, inspiriert durch das gleichnamige Buch des argentinischen Schriftstellers Julio Cortazar (1914-1984) hat der niederländisch-ukrainische Komponist Maxim Shalygin ein 85 Minuten langes Werk für die beiden niederländischen Saxophonquartette Amstel Quartet & Keuris Quartet komponiert.
Die acht Kurzgeschichten von Todos los fuegos el fuego spielen in einer parallelen, magischen und phantastischen Welt. Shalygins Suite besteht, wie das Buch, aus acht Teilen, die von acht Saxophonisten gespielt werden. Es ist weder für die Musiker noch für den Zuhörer ein einfaches Stück, aber wenn man sich ihm hingibt, kommt keine Langeweile auf. Denn eigentlich passiert immer etwas, ob in den minimalistischen Passagen, in den langen, kantablen Teilen, in grandiosen Steigerungen mit manchmal brutaler Rhythmik, in den defätistischen Dekonstruktionen oder poetisch-melodischen Intermezzi.
Die beiden Quartette, Keuris und Amstel, spielen atemberaubend intensiv und gestalterisch phänomenal, mit einer breiten Farbpalette und vielen dynamischen Mitteln. Das ist letztlich kein loderndes Feuer, sondern eine sengende Glut.