Keine Chance! Mit der mittlerweile Kultstatus habenden Einspielung der Honegger-Symphonien Nr. 2 und 3 durch die Berliner Philharmoniker unter Herbert von Karajan können Stéphane Denève und das SWR-Sinfonieorchester nicht mithalten, auch wenn man ihre Aufnahme durchaus nicht als schlecht bezeichnen kann. Denève gibt sich insgesamt gefühlvoll, legt viel Wert darauf, die Musik ausdruckskräftig werden zu lassen, aber von der Ästhetik, der Transparenz und den edlen Klangfarben, die Karajan in idealer Weise mit Expressivität verband, sind wir hier weit entfernt.
Dafür punktet der Franzose mit seinem deutschen Orchester in den beiden ‘Mouvements symphoniques’ die hoch virtuos, klangreich und rhythmisch ausgefeilt, aber relativ abstrakt gespielt werden. Die suggestive Klangmacht der Ansermet-Aufnahme von ‘Pacific 213’ erreicht Denève jedenfalls nicht.