Wer seine Musik verkaufen will, der muss sie so einrichten, dass möglichst viele Menschen Freude daran haben können. Aus diesem Grund haben Komponisten viele ihrer großen Werke für kleinere Besetzung umgeschrieben, bevorzugt für das Klavier. Schönberg hat es mit seiner Kammersymphonie gemacht, Beethoven mit der Großen Fuge und Schumann mit seiner 2. Symphonie – jeweils für Klavier zu vier Händen. Björn Lehmann und Norie Takahashi präsentieren uns demnach Originalwerke, die als Kompositionen für Klavier durchaus eigenständig sind, trotz der bekannteren Vorlage. Den beiden Interpreten gebührt also zunächst das Verdienst, dass sie programmatisch nichts Künstliches schaffen. Dies gilt auch für ihre musikalische Darbietung, die in keiner Phase den Versuch einer klanglichen Kopie der Ausgangspartitur darstellt. Im Gegenteil!
Das Duo Lehmann-Takahashi entflechtet das komplexe Gewebe der Schönberg-Symphonie, verleiht ihr dadurch eine packende Intensität und viel Spannung, gepaart mit wundervoll lyrischen Momenten. Gleiches gilt für die eigentlich starre Struktur von Beethovens Opus 134, das hier mit Leben gefüllt wird und dessen formale Ketten musikalisch gesprengt werden. Robert Schumanns 2. Symphonie könnte bei diesem Duo glatt als große Sonate durchgehen.
The Duo Lehmann Takahashi plays transcriptions of works by Schönberg, Beethoven and Schumann with much intensity and gives the music a new face and character.