Diese CD des französischen Pianisten Jean-Nicolas Diatkine vereint Kompositionen von Schubert und Wagner, die von Franz Liszt transkribiert wurden. Er überzeugt dabei mit fein einstudierter Artikulation und ebenso bemerkenswertem Gebrauch des Pedals.
Jean-Nicolas Diatkine erklärt: « In seinen Transkriptionen von Schubert-Liedern legte Liszt Wert darauf, den Text des vertonten Gedichts über dem Notensystem drucken zu lassen. Auf diese Weise gibt er dem Interpreten wertvolle Hinweise auf die von ihm gewünschte Phrasierung und Betonung ».
Dementsprechend evokativ und stimmungsvoll ist Diatkines Spiel. Seine Farben, seine Akzentuierungen mögen ungewöhnlich scheinen, genau wie seine Klangkraft, die auf dem restaurierten Schiedmayer-Flügel von 1916 sehr geschärft wird. Aber das alles steht im Dienste der Darstellung des vertonten Textes.
Seine Inszenierung des Erlkönigs mit unheimlichem Gewitter und Sturm, teuflischem Verlangen und Angst des Vaters um sein Kind ist von seltener Wirkung. Die Transparenz, mit der er den Gesang im Ständchen einkleidet, ist phänomenal. Die Kontraste zwischen Zärtlichkeit und dunklem Grollen in der Ballade Nr. 2 sind ebenso außergewöhnlich.
Nicht weniger dramatisch sind Diatkines Wagner-Liszt-Interpretationen, in denen er versucht den symphonischen und chorischen Charakter klangvoll wiederzugeben
Jean-Nicolas Diatkine ist ein Pianist mit einer starken Persönlichkeit, der auf dem Weg zu maximalem Ausdruck ggf. auch drastische Mittel einsetzt. Das mag nicht jedem gefallen und man mag die einzelnen Stücke nicht immer so hören wollen, sie hier erklingen. Aber ganz meiden sollte man diese oft spektakulären und doch auch ehrlich gemeinten Interpretationen nicht.
This CD by French pianist Jean-Nicolas Diatkine brings together compositions by Schubert and Wagner transcribed by Franz Liszt. The pianist impresses with finely rehearsed articulation and equally remarkable use of the pedal.
Jean-Nicolas Diatkine explains: « In his transcriptions of Schubert songs, Liszt made a point of having the text of the poem set to music printed in his score. In this way he gives the performer valuable clues as to the phrasing and emphasis he desires. »
Diatkine’s playing is correspondingly evocative and atmospheric. His colors, his accents may seem unusual, as does his power, which is greatly sharpened on the restored 1916 Schiedmayer grand piano. But it is all in the service of the performance of the text set to music.
His production of Erlkönig, with its eerie thunderstorm and storm, devilish desire and the father’s fear for his child, is of rare impact. The transparency with which he dresses the song in the Ständchen is phenomenal. The contrasts between tenderness and dark rumbling in Ballade No. 2 are equally extraordinary.
Diatkine’s Wagner-Liszt interpretations are no less dramatic, in which he attempts to render the symphonic and choral character sonorously.
Jean-Nicolas Diatkine is a pianist with a strong personality who uses drastic means if necessary on his way to maximum expression. This may not please everyone and one may not always want to hear the individual pieces as they sound here. But one should not completely avoid these often spectacular and yet also honestly meant interpretations.