Antonin Dvorak: Symphonie Nr. 8; Leos Janacek: Jenufa-Orchestersuite; Pittsburgh Symphony Orchestra, Manfred Honeck; 1 SACD Reference Recording FR-710SACD; 10/13 (62’04) – Rezension von Alain Steffen

Diese klangprächtige Aufnahme von Antonin Dvoraks 8. Symphonie und der symphonischen Suite von Leos Janaceks ‘Jenufa’ ist ein gutes Beispiel dafür, wie die heutige Klangtechnik in den Dienst der Musik gestellt werden kann. Aufnahme-Produzent Dirk Sobotka und sein Team leisten hier eine außerordentliche Arbeit und sehen sich als wirklichen Partner des Dirigenten. Denn nur wenn ein schlüssiges interpretatorisches Konzept vorliegt, kann die Aufnahmetechnik darauf reagieren. Und das geschieht hier auf bestmögliche Weise.

Der österreichische Dirigent Manfred Honeck kennt natürlich die tschechische Musik sehr gut. Bei Dvoraks Achter gelingt ihm eine sehr ausgeglichene Mischung aus dramatischer Gestaltung, volkstümlichen Momenten und orchestraler Brillanz. Diese letztere weist nun Dvorak als einen hervorragenden Komponisten aus, der eben nicht nur erstklassige Musik schreibt, sondern sie dabei auch noch wundervoll instrumentiert.

In keiner mir bekannten Aufnahme sticht Dvoraks Talent der Orchesterbehandlung so gut und so deutlich hervor wie in dieser Aufnahme aus Pittsburgh. Dazu kommt noch, das die Zusammenarbeit zwischen Honeck und dem Orchester bestens funktioniert und beide Partner an einem Strang ziehen und eine der spannendsten Aufnahmen dieses Werkes vorlegen, die ich kenne. Das Tandem Honeck und Pittsburgh wächst qualitativ über sich selbst hinaus und scheint nun die Geschichte legendärer Partnerschaften weiterzuführen, wie wir sie in Amerika von Solti und Chicago, Ozawa und Boston, Bernstein und New York, Szell und Cleveland, Tilson-Thomas und San Francisco her kannten oder kennen.

Hörenswert ist aber auch die gelungene Bearbeitung des musikalischen Materials von Janaceks Oper ‘Jenufa’ durch Manfred Honeck und Thomas Ille, die mit 23 Minuten etwas kompakter ist als die von Peter Breiner, und ebenfalls zu überzeugen weiß.

Hinsichtlich dieser großartigen musikalischen und klanglichen Leistungen hoffen wir natürlich, dass Honeck und sein Spitzenensemble weitere Dvorak-Symphonien folgen lassen werden. Besonders über eine Sechste und Siebte würden wir uns sehr freuen.

This is one of the most gripping performances of Dvorak’s 8th Symphony that I ever heard. Honeck and Pittsburgh definitely team up to one of those great partnerships like Solti and Chicago, Ozawa and Boston, Bernstein and New York, Szell and Cleveland, Tilson-Thomas and San Francisco.

 

  • Pizzicato

  • Archives