Der deutsche Bratschist und Komponist Eberhard Klemmstein (* 1941) ist bekannt als Gründer des Reger-Quartetts, einem Streichquartett, mit dem er 11 Jahre lang international tätig war und zahlreiche Aufnahmen machte.
Zwischen 1973 und 1979 wirkte er als freier Bratschist in mehreren Berliner Orchestern und begann Solokonzerte zu geben sowie zu unterrichten.
Als Komponist von zahlreichen Kammermusikwerken, Liedern, Symphonik und Opern wird er stilistisch als Expressionist mit weitgehend tonaler Prägung bezeichnet, aber diese Einordnung wird der Musik nicht unbedingt in allen Fällen gerecht, denn Klemmstein lässt sich nicht so ganz präzise in eine Schublade ablegen.
Die 45 Minuten lange Sechste Symphonie aus dem Jahre 2015 ist klassisch in der Anlage, spätromantisch in Ausdruck und ganz klar deutsche Musik. Sie zeichnet sich durch gute, prägnante Themen aus. Nach einem kräftigen Eingangssatz kommt eine melodische, teils idyllische, teils auch bewegte Kanzone. Sehr wirkungsvoll sind auch das virtuose, schwungvolle Scherzo und das dramatische Finale.
Die Elegie für Streicher von 2017 ist eine Hommage an die deutsch-französische Pianistin Katia Bouscarrut, mit der Klemmstein mehrmals zusammenarbeitete. Die Elegie vereint verschiedene Stimmungen, solche, die die Musikerin in Erinnerung rufen, aber auch Trotz dem Tod gegenüber und schließlich Resignation und tröstliche Trauer.
Die Vogtland Philharmonie unter Dorian Keilhack liefert engagierte Interpretationen, bei denen der Komponist selber anwesend war. Die Klangqualität der Tonaufnahme ist ausgezeichnet.
The German violist and composer Eberhard Klemmstein (* 1941) is known as the founder of the Reger Quartet, a string quartet with which he was internationally active for 11 years and made numerous recordings.
Between 1973 and 1979 he worked as a freelance violist in several Berlin orchestras and began giving solo concerts as well as teaching.
The composer of numerous chamber works, songs, symphonies and operas, he has been described stylistically as an expressionist with a largely tonal bent, but this classification does not necessarily do the music justice in all cases, for Klemmstein cannot be pigeonholed with such precision.
The 45-minute Sixth Symphony from 2015 is classical in layout, late Romantic in expression, and clearly German music. It features good, concise themes. A strong opening movement is followed by a melodic, partly idyllic, partly moving canzone. The virtuosic, sweeping scherzo and dramatic finale are also very effective.
The Elegy for Strings from 2017 is a tribute to the German-French pianist Katia Bouscarrut, with whom Klemmstein collaborated several times. The Elegy combines various moods, those that recall the musician, but also defiance in the face of death and, finally, resignation and consoling sadness.
The Vogtland Philharmonic Orchestra under Dorian Keilhack delivers committed interpretations at which the composer himself was present. The sound quality of the recording is excellent.