Die erste CD einer Reihe mit Werken des bulgarischen Komponisten und Dirigenten Emil Tabakov widmet sich seiner 8. Symphonie sowie seinen fünf bulgarischen Tänzen. Der Komponist selber dirigiert das Nationale Bulgarische Radio-Symphonieorchester.
Der 1947 in Nordbulgarien geborene Tabakov gewann mit 20 in Kopenhagen einen Preis für Nachwuchsdirigenten. 1975 bis 1979 dirigierte er das Orchester seiner Geburtsstadt Ruse, anschließend das ‘Sofia Solisten Kammerorchester’, bis er das Philharmonische Orchester in Sofia übernahm und 1988 dessen Chefdirigent wurde.
Als Komponist ist er vor allem in den Sommermonaten aktiv, da er in der Saison als Dirigent eingebunden ist. Sein Werkkatalog ist trotzdem mit vielen Gattungen sehr umfangreich. Zu nennen sind bisher allein neun Symphonien und nahezu 20 Solokonzerte für verschiedenste Instrumente oder Gruppen sowie Kammermusikwerke.
Nach Abschluss der 8. Symphonie schuf Tabakov die ‘Bulgarischen Tänze’, so dass die beiden Werke zumindest zeitlich eng miteinander verknüpft sind. Die Tänze nutzen Formen und Charakteristika der Volksmusik, ohne ein tatsächliches Vorbild zu verwenden. Sie kommen fröhlich, sehr rhythmisch und mitunter auch derb stampfend daher. Es sind genussvolle Musikmomente voller Lebensfreude.
Die Symphonie entstand in den Jahren 2007 bis 2009. Ihre drei Sätze sind miteinander eng durch wiederkehrende Phrasen, Intervalle und Rhythmen verbunden. Den zwei langsamen folgt der schnelle Schlusssatz. Die thematische Arbeit findet vor allem in kleinen Motiven statt und weniger großen Formen. Die Besetzung des Orchesters ist u. a. mit vierfachem Holz und großem Schlagwerk umfassend. Die Tonsprache ist gemäßigt modern und entwickelt ganz eigene Charaktere. In Besetzung und Tonsprache erinnert das Werk an Mahler und Strauss, ohne deren Größe und Prägnanz zu erreichen.
Die Darbietung unter Leitung des Komponisten zerfällt in zwei Teile. Während die Tänze, die der Komponist selber als leichtere Übung nach der fordernden Komposition der Symphonie betrachtet, bäurisch täppisch daherkommen und auch vom Orchester zumindest beim ersten quasi in Schulorchestermanier dargeboten werden, hört man in der Symphonie eine anerkennenswerte Auseinandersetzung mit der Musik, die auch technisch als gelungen bezeichnet werden darf. Man kann also vermuten, dass die etwas derbe Darstellung der Tänze gewollt war und damit auch ein Charakteristikum darstellen soll. Bleiben wir gespannt, wie sich die Serie fortsetzt.
Composer conductor Emil Tabakov presents his Five Bulgarian Dances and his Symphony No 8 on the first release of a series of his works. While the dances are characterized by folkloristic items, the symphony is a large three movement opus of short motifs and abstract character. This is an appealing start for the coming series of releases.