Mit seinem Streichquartett trat Louis Vierne 1894 erstmals kompositorisch in Erscheinung. Bis zur ersten Orgelsymphonie des Titularorganisten von Notre-Dame in Paris waren es noch vier Jahre.
Louis Vierne war allerdings nicht nur ein Beherrscher der mehrfachen Klaviatur und Pedale sondern auch der kleineren Ausgabe mit 88 Tasten. Und in diesem Repertoire tat er sich ebenfalls schon früh als Komponist hervor.
Der brasilianische Pianist Sergio Monteiro hat sich nun auf den Weg gemacht, diesen verschollenen Schatz des französischen Komponisten wieder zu heben – eine Aufgabe, die sich lohnt.
Sergio Monteiro macht uns mit der intimen Facette des Komponisten Louis Vierne bekannt, jene, die nicht die Orgelpfeifen zum Dröhnen bringt, sondern zarte, impressionistische Klänge hervorzaubert.
Der Pianist weiß genau, wie man Stimmungen schafft, wie man Töne destilliert, raffiniert, die Musik ruhen und innerlich nachklingen lässt, damit sie auch emotional wirkt.
Sergio Monteiro spielt zurückhaltend in der Klangkraft, auch – und insbesondere in der Suite Bourguignonne -, um jedwede Postkartenromantik zu vermeiden. Hier geht es um das Licht der Bourgogne, um Parfums, um die Menschen, die das Land ausmachen. Der Interpret skizziert diese aquarellhaften Umrisse einfühlsam. Er ist ein feinfühliger und aufmerksamer Beobachter und bringt seine Eindrücke und Reflektionen in feinen Klangfarben auf das Klavier.
Louis Vierne made his first compositional appearance in 1894 with his String Quartet. It was still four years before the titular organist of Notre-Dame in Paris composed his first organ symphony.
Louis Vierne, however, was a master not only of the multiple keyboard and pedals but also of the smaller 88-key edition. And in this repertoire he also distinguished himself early as a composer.
Brazilian pianist Sergio Monteiro has now started to recover this lost treasure of the French composer – a task well worth undertaking.
Sergio Monteiro introduces us to the intimate facet of composer Louis Vierne, the one that doesn’t make the organ pipes roar, but conjures up delicate, impressionistic sounds.
The pianist knows exactly how to create moods, how to distill refined tones, to let the music rest and reverberate inwardly, so that it also has an emotional effect.
Sergio Monteiro plays with restraint, also – and especially in the Suite Bourguignonne – to avoid any postcard romanticism. Here it is about the light of Burgundy, about perfumes, about the people who make up the country. The interpreter sketches these watercolor outlines delicately. He is a sensitive and attentive observer and brings his impressions and reflections to the piano in fine tonal colors.