Die drei Kompositionen für Klaviertrio von Dvorak, Mansurian und Martin sind nicht nur klangliche Entdeckungsreisen, sondern auch formal sehr unterschiedlich. Selbst das einem klassisch aufgebauten Klaviertrio noch am ähnlichsten strukturierte Dumky-Trio von Dvorak weicht mit sechs Sätzen vom Formenkanon ab. Witzig ist es, wenn über das Trio über irische Themen von Frank Martin im Beiheft geschrieben wird, es handele sich um Musik aus fernen Kulturen. Aus wessen Sicht in Europa ist Irland eine ferne Kultur…?
Das mit niederländischen Musikern besetzte Delta Piano Trio hat sich dieses breitgefächerte Programm vorgenommen und stellt es nun vor. Während sie das Trio von Dvorak über weite Strecken ruhig, fast meditativ suchend angehen, erklingen im letzten Satz die folkloristisch geprägten Abschnitte dann in robuster Spielweise.
Auch die anderen beiden Stücke werden mit kraftvoller Inbrunst bearbeitet. Gerade das Trio von Martin, das am Anfang der Scheibe erklingt, wird etwa am Ende des ersten Satzes fast bäuerlich derb. Hat der sonst feinsinnig versponnen komponierende Martin damit aus Sicht der Interpreten eine Beschreibung des bäuerlich harten irischen Lebens charakterisieren wollen? Daneben werden auch die Finesse der harmonischen Auseinandersetzung mit den Werken und der Zusammenklang im Ensemble nicht über Gebühr vorangetrieben. Charmepunkte erzielt Gerard Spronk, wenn er im dritten Satz bei Martin die Geige nicht edel wie im Konzert sondern mit schabendem Bogen spielt und damit den Klang der Musiker in einem irischen Pub treffend charakterisiert. Da möchte man gleich zum Guinness greifen.
The three compositions for piano trio by Dvorak, Mansurian and Martin are not only voyages of discovery, but also very different in form. Even Dvorak’s Dumky Trio, still most similar in structure to a classically constructed piano trio, deviates from the canon of forms with its six movements. It is funny when the booklet says about the Trio on Irish themes by Frank Martin that it is music from distant cultures. From whose point of view in Europe is Ireland a distant culture…?
The Delta Piano Trio is staffed with Dutch musicians. While they play the trio by Dvorak mostly in a quiet, almost meditative, searching manner, the folkloristic sections in the last movement are then heard in a robust playing style.
The other two pieces are also performed with powerful fervor. Especially Martin’s Trio, which is heard at the beginning of the disc, becomes almost peasantly coarse at the end of the first movement. From the point of view of the performers, did Martin, who otherwise composes in a subtly manner, mean to characterize a description of the hard rural Irish life? In addition, the finesse of the harmonic treatment of the works and the harmony in the ensemble are not pushed too far. Gerard Spronk scores charm points when he plays the violin in Martin’s third movement not nobly as in a concert but with a scraping bow, thus aptly characterizing the sound of the musicians in an Irish pub. It makes you want to reach for a Guinness right away.