Bernstein verpflichtet! Zum 100. Geburtstag dieses Ausnahmekünstlers, kommt niemand an ihm vorbei. Die Deutsche Grammophon genügt sich freilich mit einem sehr sparsamen Geburtstagsgeschenk, einer CD mit nur 39 . Den ‘Interview-Auszug’ mit Bernstein mit einer Dauer von 1’45 Minuten kann man getrost vergessen. Der Käufer wird somit aufs Auge gedrückt.
Die Symphonie wird sehr präzise und mit viel Augenmerk für das Moderne interpretiert, dafür stehen schließlich Künstler wie Sir Simon Rattle und Krystian Zimmerman ein. Die Berliner Philharmoniker spielen auf bewährtem Niveau, aber trotzdem will Bernsteins Musik nie so richtig zünden. Die Symphonie erklingt geradezu asketisch, ja akademisch und belichtet in dieser Interpretation nur eine Seite der Musik, nämlich den modernen Charakter.
Zieht man Bernstein’s eigene Aufnahmen oder die von Sir Antonio Pappano und Marin Alsop zum Vergleich heran, so merkt man schnell, dass es Rattles Neueinspielung einfach an Seele fehlt.
Es gibt also keinen Grund, sich diese Neueinspielung zuzulegen.