Die Österreichisch‐Ungarische Haydn‐Philharmonie hat sich mit Aufnahmen von Haydn-Symphonien unter Adam Fischer einen Namen gemacht. Jetzt spielt das Orchester Haydn unter der Leitung des Italieners Enrico Onofri.
Zunächst erklingt Michael Haydns C‐Dur‐Sinfonie in einer eleganten und überaus vital fließenden, sehr transparenten Interpretation. Sehr dynamisch und dramatisch wird die Ouvertüre zu ‘Der büßende Sünder’ gespielt.
Von Joseph Haydns folgen dann die Ouvertüre zu Philmon und Baucis und die erste Londoner Symphonie mit dem Beinamen Mirakel, gemäß einer mittlerweile als falsch geltenden Anekdote, der zufolge bei der Aufführung ein Kronleuchter von der Decke stürzte und wie durch ein Wunder niemand verletzt wurde.
Die sehr lebendig pulsierenden Interpretationen zeichnen sich durch eine angenehme Farbigkeit aus. Doch Onofri unterscheidet sich letztlich doch sehr von Adam Fischer, besonders in dessen Interpretationen der späten Haydn-Symphonien mit dem Danish Chamber Orchestra. Bei Onofri funkelt alles in klinisch sauberen, perfekt ausgeleuchteten und fein ziselierten Interpretationen. Bei Adam Fischer jedoch gibt es mehr Menschlichkeit, da begegnen wird dem Menschen Haydn, den wir in Onifris sachlichen Aufnahmen nicht finden.
The Austro-Hungarian Haydn Philharmonic has made a name for itself with recordings of Haydn symphonies under Adam Fischer. Now the orchestra performs Haydn under the baton of Italian Enrico Onofri.
First, Michael Haydn’s C major symphony is heard in an elegant and exceedingly vital flowing, very transparent interpretation. The overture to ‘The Atoning Sinner’ is played very dynamically and dramatically.
Joseph Haydn’s overture to Philmon and Baucis and the first London symphony with the nickname Miracle, according to a now considered false anecdote that a chandelier fell from the ceiling during the performance and miraculously no one was injured, follow.
The very lively pulsating interpretations are characterized by a pleasant colorfulness. But Onofri is ultimately very different from Adam Fischer, especially in the latter’s interpretations of the late Haydn symphonies with the Danish Chamber Orchestra. With Onofri, everything sparkles in clinically clean, perfectly illuminated and finely chiseled interpretations. With Adam Fischer, however, there is more humanity, there we encounter the human Haydn whom we do not find in Onifri’s matter-of-fact recordings.