Paavo Järvi hatte mit seiner Aufnahme der Siebten Symphonie Anton Bruckners im Pizzicato die Supersonic-Auszeichnung bekommen. Wie mein Kollege Alain Steffen damals feststellte, geht Järvi keine neuen Wege. Einen derart leichten und transparenten Bruckner hat es in der Tat schon vor ihm gegeben. Aber es ist nicht der Ansatz selber, der Begeisterung auslöst, in der Siebten wie auch in dieser Fünften, sondern die Klangverwirklichung dieses Konzepts. Und da ist die Spannung in der Musik eine dominante Charakteristik, sei es in der Feinzeichnung oder in den Blechchorälen, die durchaus wuchtig, aber nie schwer klingen. Statt klanglicher Hypertrophie extreme Klarheit!Järvis Hände sind überall in der Musik, um zu formen, zu betonen, zu phrasieren. Und dieser Gestaltungswille resultiert eben in dieser packenden, oft knisternden Spannung. Bei anderen Aposteln der Transparenz ist Bruckners Musik auch schon mal in einzelne Episoden auseinandergefallen. Bei Järvi passiert das nicht, er bindet, bei allen Kontrasten, die er kreiert, die Musik mit relativ zügigen Tempi zum Ganzen und lässt so keinen Leerlauf zu, weshalb die Steigerungen nie aufgesetzt wirken, sondern ganz logisch erfolgen.
Großes Lob verdienen die Musik des ‘hr-sinfonieorchesters’, die Järvi perfekt zusammengeschweißt hat. In einer ausgewogenen Klanglichkeit stellen sie erneut ihren herausragenden Rang unter Beweis.
This is a thrilling performance of Bruckner’s Fifth Symphony. Paavo Järvi obtains from his excellent orchestra a light and transparent playing without sacrificing any of the fundamental elements of Bruckner’s music.
Paavo Järvi dirige cette Cinquième de Bruckner sans pathos, sans lourdeur, en privilégiant la transparence et la clarté. Et puis, quelle électricité n’y a-t-il pas dans cette interprétation….