Zoltan Kodaly: Konzert für Orchester + Tänze aus Galanta + Variationen über Der Kuckuck + Marosszeker Tänze; Buffalo Philharmonic Orchestra, JoAnn Falletta; 1 CD Naxos 8.573838; Aufnahme 04/2017, Veröffentlichung 01/2018 (77'17) – Rezension von Remy Franck

Zoltan Kodaly (1882-1967) hat sein Leben lang die Volksmusik seines Landes erforscht, und das dringt in seiner Musik durch, nicht nur in den Tänzen, die auf dieser CD zu hören sind, sondern auch im ‘Konzert für Orchester’.

Die ‘Galántai táncok’ (Tänze aus Galanta) wurden 1933 unter der Leitung von Ernst von Dohnanyi uraufgeführt. Für den Komponisten hat die Komposition eine spezielle Bedeutung, ist er doch in Galanta aufgewachsen und konnte dort Tanzmusik mit der lokalen Kapelle unter der Leitung des Geigers Mihok hören. Der Stil dieser Tänze wird mit ‘Verbunko’ bezeichnet, weil die österreichische Armee in den besetzten Ländern die Rekruten mit Musik von Musikensembles anzulocken versuchte, die solche Tänze spielten. Die ‘Verbunkos’ waren damit eine dominierende Musikrichtung in Ungarn.

Joan Falletta dirigiert die ‘Tänze aus Galanta’ genau wie die ‘Tänze aus Marosszek’ nicht mit glitzernd-virtuosem Klang, sondern mit viel Charme, äußerst farbig und trägt damit dem gegenüber Bartok viel romantischeren Stil von Kodaly Rechnung.

Das kommt auch im knapp halbstündigen Konzert für Orchester aus dem Jahre 1940 das vom Chicago Symphony Orchestra bestellt worden war und einen melancholischen Grundton. Es ist also kein brillantes Showstück, und Falletta arbeitet diesen Charakter mit viel Sensibilität heraus.

Die Kuckucks-Variationen über ein ungarisches Volkslied sind das längste Stück dieser Produktion und ebenfalls kein lustiges Werk, wie man durch den Titel annehmen könnte. Es wird in dieser im Grunde eher reflektiven Aufnahme schön differenziert.

This Kodaly program is dominated by feelings of melancholy and nostalgia. Joan Falletta cares for these moods, avoiding extroverted brilliance and virtuosity.

 

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