Johannes Bernardus van Bree lebte und agierte fast ausschließlich in Amsterdam. Zu seiner Zeit war die Stadt in musikalischer Hinsicht nur die Dritte in den nach dem Wiener Kongress gerade erst gegründeten Niederlanden. Das Reservoir an professionellen Musikern war begrenzt, so dass für Konzerte immer auch Amateure hingezogen werden mussten. Damit ergab sich die Begrenzung auf für diese Musiker ausführbare Stücke, was sowohl vorhandene wie auch neue Kompositionen betraf.
Schon damals gab es die üblichen Programmfolgen, ein Konzert mit einer Ouvertüre beginnen zu lassen. Wenig verwunderlich also, dass dieser Werktypus im Katalog von van Bree zu finden ist. Und den Publikumswünschen folgend bieten beide Beispiele einen würdevollen Einstieg, gefolgt von ansprechenden Themen bis hin zu einem wirkungsvollen Schluss.
Das Violinkonzert gibt sich klein und bescheiden in Umfang und Anforderungen, so dass es eher bei Mozarts Konzerten als bei denen der komponierenden Virtuosen der Zeit anknüpft.
Die Fantasie in Form einer Symphonie startet mit einer großen langsamen Einleitung, so dass das Werk fast wie in fünf Sätzen komponiert erscheint. Auch hier findet van Bree die Mittel und Wege, den Wünschen des damaligen Publikums mit ansprechendem Kolorit und feiner Machart gerecht zu werden. Doch hat er auch anspruchsvolle Partien, etwa für Flöte und Horn geschaffen. Das zeigt, dass einige seiner Musiker hochprofessionell waren. Reizvolle Dialoge zwischen Holzbläsern und Streichern sowie das Scherzo, bei dem man an die Eroica von Beethoven denken mag, bieten weitere attraktive Elemente des Werkes.
Ariadne Daskalakis wird von dem Solopart des Konzerts nicht wirklich gefordert, so dass sie mit überlegener Spielweise die Interpretation wirkungsvoll bewältigt.
Die Kölner Akademie bietet mit Michael Alexander Willens, seinem künstlerischen Leiter, als Originalklangensemble immer wieder auch solche Entdeckungen wie die Musik von van Bree an. In lebendig wirkenden Interpretationen gelingt es ihnen immer wieder, punktgenau die speziellen Aspekte eines Komponisten herauszustellen. So bietet ihnen auch die Musik von Johannes Bernadus van Bree die Möglichkeit, mit frischem Blick die Stücke dem Vergessen zu entreißen.
Johannes Bernardus van Bree lived and worked almost exclusively in Amsterdam. In his time, the city was only third in musical terms in the Netherlands, which had only just been founded after the Congress of Vienna. The pool of professional musicians was limited, so that amateurs always had to be brought in for concerts. This resulted in the limitation to pieces that could be performed by these musicians, both existing and new compositions.
Even then, the usual program sequence was to begin a concerto with an overture. It is therefore hardly surprising that this type of work can be found in van Bree’s catalog. And in keeping with the audience’s wishes, both examples offer a dignified opening, followed by appealing themes and an effective conclusion.
The violin concerto is small and modest in scope and requirements, so that it is more in keeping with Mozart’s concertos than those of the composing virtuosos of the time.
The Fantasia in the form of a symphony begins with a large, slow introduction, so that the work almost appears to be composed in five movements. Here, too, van Bree finds the means to satisfy the wishes of the audience of the time with appealing coloration and a fine style. However, he also created demanding parts for flute and horn, for example. This shows that some of his musicians were highly professional. Charming dialogs between woodwinds and strings as well as the scherzo, which brings Beethoven’s Eroica to mind, offer further attractive elements of the work.
Ariadne Daskalakis is not really challenged by the solo part of the concerto, so that she masters the interpretation effectively with superior playing.
The Kölner Akademie, with Michael Alexander Willens, its artistic director, as an original sound ensemble, repeatedly offers such discoveries as the music of van Bree. In lively interpretations, they always succeed in highlighting the special aspects of a composer with pinpoint accuracy. The music of Johannes Bernadus van Bree also offers them the opportunity to rescue the pieces from oblivion with a fresh perspective.