Der Orchester-Killer hat wieder zugeschlagen. Auf Forderungen von führenden Politikern, Alternativen für eine Erhaltung des SWR-Orchesters Baden-Baden und Freiburg zu prüfen und zu entwickeln, antwortete SWR-Intendant Peter Boudgoust mit der ihm eigenen Arroganz, dass er diese Aufforderung für sinnlos halte, da er bereits alle Alternativen geprüft habe. In anderen Worten: Boudgoust weiß alles und alle, die sich gegen die Fusion beider SWR-Orchester aussprechen, sind dumm und haben keinen blassen Schimmer von den angeblichen Tatsachen. Wann wird diesem Mann endlich das Handwerk gelegt? Es kann doch nicht sein, dass sich einer gegen alle stellt, dass einer für sich das Recht und die Wahrheit beansprucht und alle anderen als Ignoranten ansieht.
Der Verein der Freunde und Förderer des SWR-Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg, ist natürlich erstaunt über diese neuen Äußerungen des Intendanten und er ist ebenso erstaunt über die Aussage des SWR, « Mehreinnahmen aus dem neuen Rundfunkbeitrag [stünden] dem Sender nicht zur Verfügung », ohne dazu zu sagen, dass der Intendant des SWR bei der Kundgebung vor dem « Haus der Abgeordneten » in Stuttgart am 13. Februar vor rund 200 Unterstützern und zahlreichen Abgeordneten aller Parteien gefordert hat, man möge ihn dabei politisch unterstützen, dass der Sender wenigstens einen Teil der Mehreinnahmen erhält. Hierzu muss der SWR rechtzeitig für 2016 eine entsprechende Bedarfsanmeldung vornehmen; ein evtl. Mehrbedarf für die beiden SWR-Orchester könnte hier jederzeit aufgenommen werden.
Schließlich bedauert der Freundeskreis, dass der SWR in seiner Presseinformation das vorgeschlagene Stiftungsmodell für das Freiburger SWR-Orchester so darstellt, als ob es letztlich zu 100% von Dritten getragen werden müsste. Dabei sei ihm gut bekannt, dass sich der finanzielle Anteil Dritter lediglich auf den Betrag beziehen kann, der dem Orchester als Sparauflage vom SWR zugemutet wird. Und er sagt nicht, dass er jederzeit die Möglichkeit hätte, intern geringere Sparziele vorzugeben.
Schließlich ist darauf hinzuweisen, dass sich die grundgesetzlich garantierte Rundfunkfreiheit auf die Unabhängigkeit der Berichterstattung bezieht und nicht auf die de facto Schließung seines weltberühmten Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg. Auch dem SWR-Intendanten ist dies bewusst, sonst hätte er nicht mehrfach die Rückversicherung der SWR-Gremien und damit letztlich eine politische Unterstützung für seine Fusionsentscheidung gesucht, obwohl er sachlich ganz alleine zuständig ist.
Der Freundeskreis appelliert an alle kulturpolitisch engagierten Politikerinnen und Politiker über alle Parteigrenzen hinweg gemeinsam an der Umsetzung dieses Beschlusses zu arbeiten.