« Die Rolle von Musikkritik im Klassik-Markt. Hören Sie gerne klassische Musik? Uns interessiert Ihre Meinung! » So wirbt die Hochschule Luzern für ein gemeinsames Projekt mit der Universität Sheffield, in dem untersucht werden soll, wonach Konsumenten ihre Musikauswahl treffen.
Die Online-Umfrage wendet sich angeblich an Klassik-Freunde. « Wir hoffen, so ein vertieftes Verständnis über die aktuelle Bedeutung von Musikkritik zu erhalten und zu erfahren, woran sich Klassikliebhaber bei ihrem Hör- und Kaufverhalten orientieren », sagte Co-Projektleiterin Elena Alessandri.
So weit so gut. Wer aber dann zum Formular gelangt, stellt sich als Klassikfreund die Frage, ob er sich nicht verirrt hat oder ob ihn da jemand für dumm verkaufen will.
Die Aussagen, denen man zustimmen soll oder auch nicht, lauten da: « Meistens weiß ich, ob ich ein Lied zum ersten Mal höre » – « Es fällt mir schwer, ein bekanntes Lied zu erkennen, wenn es auf eine andere Weise oder von einem anderen Interpreten gesungen oder gespielt wird » – Wenn ich einen Song (sic!) zweimal oder dreimal höre, kann ich ihn alleine singen ». Sie zeigen, dass hier Leute die Fragen stellen, die von Klassik nicht besonders viel Ahnung haben, verwenden sie doch die typische Bezeichnung ‘Lied’, wie sie im Pop-Bereich vorkommt. Und wenn man das ganze Formular durchkämmt, fragt man sich, was das Ganze a) mit Klassik, b) mit Musikkritik zu tun hat und legt es am besten mit der Bezeichnung ‘Quatsch’ ad acta. Immerhin ist es Universitätsquatsch… RéF