In Joseph Jongens ‘Symphonie Concertante’ stellt sich die vorliegende Aufnahme der Konkurrenz von zwei hochkarätigen Aufnahmen, der des ‘Flemish Philharmonic’ und vor allem jener des ‘Orchestre Philarmonique de Liège’ unter Pascal Rophé mit Olivier Latry an der Orgel (Cyprès). Und obwohl Haselböck durchwegs schnellere Tempi nimmt als Rophé, wirkt die Komposition in der Cyprès-Aufnahme lebendiger. Das kommt vor allem durch den schlankeren, weitaus transparenteren Ton und die innere Beweglichkeit, die Rophé erzielt.
Die ‘Symphonie Concertante’ von Joseph Jongen ist « kein Orgelkonzert, sondern ein Orchesterwerk, in dem die Orgel, dieses andere Orchester, die ihm gebührende Vorrangstellung einnimmt », sagte der Komponist einmal. So gesehen, ist die cpo-Einspielung dem vielleicht näher, was Jongen wollte, die Orgel ist hier stärker in den Orchesterklang eingebunden als bei Rophé und Latry.
Haselböck betont die langen melodischen Linien, den Fluss und die Ausgewogenheit der Musik sowie die opulente Instrumentierung des konsistenten und anspruchsvollen Werks. Der letzte Satz ist allerdings auch bei Haselböck ganz elegant-virtuos. Eine gute Aufnahme, die andere Aspekte betont als die beiden von uns zum Vergleich herangezogenen Einspielungen.
‘Passacaille et Gigue’ (der Druckfehler auf Cover und Backcover wäre zu vermeiden gewesen) ist kompakt im Klang und relativ gedeckt in den Farben. Der Orchesterklang kann sich im Aufnahmestudio Kaiserslautern nicht so generös entwickeln wie in der Philharmonie in Luxemburg, wo im Übrigen auch das Orgelwerk ‘Sonata Eroica’ aufgenommen wurde.