Bei dieser CD handelt es sich eher um ein Grenzprodukt für eine Rezension bei Pizzicato. Denn allein der Einsatz eines elektronischen Cellos (wie auch anderer E-Instrumente) ist zumindest in der klassischen Musik eher selten. Wenn die Interpretin dann auch noch improvisierend komponiert, dann ist das eine Spielweise, die der Klassik weitgehend abhandengekommen ist. Erst die Zitate und Bezugnahmen auf die bekanntesten Jahreszeiten, also die von Vivaldi sowie mystische Bezugspunkte bei Hildegard von Bingen spannen den Bogen zur klassischen Musik.
Durch den Einsatz des E-Instruments kann und will sie natürlich andere Spielweisen erzielen als es bei einem akustischen Cello der Fall wäre. So verfügt die Elektronik über eine Loop-Station, mit der eine Sequenz technisch nach Belieben wiederholt werden kann. Und es kommen auch Pedaleffekte Einsatz. Dadurch wird ein voluminös populäres Klangbild mit anderen Effekten wie Mehrstimmigkeit möglich. Mir ist der Klang eines echten Cellos lieber.
Die Kompositionen weisen an sich und durch die Loop-Station repetitive, minimalistisch wirkende und auch stark rhythmisierte Komponenten auf, die ebenfalls Richtung Popmusik deuten. Die eigentliche Musik bleibt genau wie die sogenannte Unterhaltungsmusik im Gedächtnis, nämlich nicht. Schwierig bleibt es auch, die Qualität des Spiels aus technischer Sicht zu bewerten, da man nicht zwingend erkennt, was technisch erzeugt ist und was handwerklich.