Der deutsche Komponist Moritz Eggert, Präsident des deutschen Komponistenverbandes, hat in einem Offenen Brief den russisch-griechischen Dirigenten Teodora Currentzis sehr scharf angegriffen, weil er sich weigert, zu Putins Ukraine-Angriff Position zu beziehen.
« Also langsam geht es nicht mehr so weiter. Was Sie im Moment veranstalten, ist wie ein pervertierter Trapezakt, so als ob man mit mehreren Champagnergläsern jongliert, dabei über einen Abgrund auf einem Seil balanciert und die deutsche und russische Nationalhymne gleichzeitig zum Besten gibt (fragen Sie mich nicht wie, aber es soll Künstler geben, die das können). »
Weitere Auszüge:
« Musik findet in einem sozialen Kontinuum statt. Es muss nicht jeder mit jedem können. Man muss sich nicht aus lauter kriecherischem Opportunismus überall anbiedern, überall mitmachen. (…)
Und bitte, werte Putintrolle und AFDler – kommt jetzt nicht mit eurem Lieblingsargument „Gesinnung“. Das, um was es hier geht, hat nicht im Geringsten etwas mit Gesinnung zu tun. Stellt euch vor, euer Kumpel wird vor euren Augen von ein paar Typen verprügelt. Geht ihr dann mit genau diesen Typen in die Kneipe und lasst euch einen ausgeben? Klopft ihr denen auf die Schulter? (…)
Dies nicht zu tun, hat nicht im Geringsten etwas mit Gesinnung zu tun, sondern mit ganz grundsätzlicher Moral, auf die wir uns schon irgendwie einigen müssen, wenn wir nicht wollen, dass unsere Gesellschaft komplett verroht. Es ist unsere Pflicht, auf der Seite der Schwachen zu sein. (…)
Zu diesem Krieg zu schweigen, ist ein Tritt in die Fresse von Schostakowitsch, Herr Currentzis. Zu diesem Krieg zu schweigen ist so, als ob man auf das Grab von Britten pisst. (…)
Sie sind eine Person des öffentlichen Lebens, Sie können nicht außerhalb der Bühne so tun, als hätten Sie keinerlei Verantwortung oder keinerlei Vorbildfunktion. REDEN SIE! Sagen Sie, was Sache ist. »
Den ganzen Text gibt es hier.