So wie manche Komponisten nur mit einem Werk in Erinnerung geblieben sind, so sind andere mit einem Instrument verbunden. Bei Quantz ist dies die Flauto traverso, heute Querflöte genannt. Obwohl er ursprünglich Oboist war, brachte er sich Komposition und das Flötenspiel auf seinen Europareisen und Treffen mit berühmten Kollegen selber bei. Später, am Hofe Friedrich II., hatte er für die Matineen Flötenkonzerte zu komponieren, da auch der König selber ein guter Flötist war. So entstanden mehr als 200 Stücke für das Instrument.
Formal hielten sie sich an erprobte Modelle, also die von Vivaldi entwickelte Konzertform. Das lag trotz des sich durchsetzenden galanten Stils am Geschmack des Königs und der Praktikabilität bei der hohen Zahl Kompositionen. Die Raffinessen der Werke von Quantz findet man woanders. Es sind hohe spieltechnische Anforderungen, der Einsatz von bei Instrumentalisten unbeliebten Tonarten, hier beispielsweise Es-Dur und g-Moll sowie die Vielfalt der Ausdrucksformen in den Mittelsätzen.
Lamb und ‘Die Kölner Akademie’ haben aus diesem umfassenden Kosmos vier Werke ausgewählt, die verschiedene Aspekte der Persönlichkeit dieses Hofkomponisten zeigen. Eric Lamb überzeugt mit einem warmen und nuancenreichen Klang der von ihm benutzten Holzflöte. Die mit einem breiten Repertoire aktive ‘Kölner Akademie’ trägt mit fließenden Klängen das ihre dazu bei, diese Darstellung zu einem Hörgenuss zu machen.