Verhaltene Klänge wechseln sich im ersten Satz der Dritten Symphonie Anton Bruckners mit kräftiger Gestik und durchaus auch gelöster Musik ab. Das alles in einen Fluss, in einen langen Atem zu bringen, die Spannungen spürbar zu machen, das gelingt Thomas Dausgaard im ersten Satz dieser Symphonie extrem gut. Hier wird Bruckner nicht zelebriert, sondern es wird deutlich, wie gewaltig das gedankliche und musikalische Gefüge ist, wie eindrucksvoll die Architektur seiner vieldimensionierten Gedankenwelt.
Sehr schön wird auch das Adagio gestaltet, und Dausgaards Bestreben, die Musik zu entschlacken kommen natürlich dem bewegungsreichen Scherzo zugute, in dem er nicht verpasst, dem Trio eine passende ‘Ländler’-Atmosphäre zu geben, ohne das aber zu überspitzen.
Im Finale werden mit forschem Tempi die Kontraste dramatisch und mit fesselnder Dynamik herausarbeitet.
Nach der guten Einspielung der Sechsten Symphonie, ebenfalls mit dem Orchester aus Bergen, legt Thomas Dausgaard also eine weitere spannende und auch klanglich hervorragende Bruckner-Einspielung vor.
In the first movement of Anton Bruckner’s Third Symphony, more restrained passages alternate with powerful as well as even thoroughly relaxed music. Thomas Dausgaard succeeds well in bringing this contrasting elements into a flow, into a long breath, to make the tensions perceptible. With him Bruckner is not celebrated, but it becomes clear how enormous the mental and musical structure is, how impressive the architecture of his multi-dimensional world of thoughts. The Adagio is beautifully shaped, and Dausgaard’s efforts to purify the music benefit the alert Scherzo, in which he does not miss to give the Trio a suitable ‘Ländler’ atmosphere, but without overdoing it. In the finale, the contrasts are dramatically worked out with brisk tempi and captivating dynamics.
After the good recording of the Sixth Symphony, also with the Bergen Orchestra, Thomas Dausgaard thus presents another exciting and also sonically excellent Bruckner recording.