Ein sehr gestischer, mitunter heftiger, greller und nervöser erster Satz leitet diese Interpretation von Mahlers Vierter Symphonie ein. Das lässt den Satz leider etwas eintönig werden. Zu viele Gipfelspitzen!
Den zweiten Satz differenziert Roth besser. Er profitiert von einem ganz funkelnden Farbenspiel und einer orchestralen Transparenz, die ihresgleichen so leicht nicht finden dürfte.
Es folgt ein sehr intensiver dritter Satz, in dem Roth Poesie und Drama wunderbar mischt. Hauchzarte und fein schwebende Pianissimi kontrastieren mit aufrauschendem Drama.
Der letzte Satz ist mehr oder weniger gut gelungen, er ist vital, mit starken Kontrasten. Die Stimme von Sabine Devieilhe hat schöne, lyrische und einfühlsam gesungenen Momente, klingt aber auch schon mal etwas scharf. Insgesamt aber ist dies eine zufriedenstellende Leistung.
Aufs Ganze gesehen haben wir es hier mit einer nicht uninteressanten Interpretation zu tun, aber es ist keine, die sich unter die besten dieser Symphonie einreihen ließe.
This interpretation of Mahler’s Fourth Symphony is starting with a very gestural, sometimes violent, bright and nervous first movement. Unfortunately, this makes the movement a bit monotonous. Too many peaks!
Roth differentiates the second movement better. It benefits from a quite sparkling play of colors and an orchestral transparency that should not find its equal so easily.
A very intense third movement follows, in which Roth wonderfully mixes poetry and drama. Gossamer and delicately floating pianissimi contrast with roaring drama.
The last movement is more or less well done; it is vital, with strong contrasts. Sabine Devieilhe’s voice has lovely, lyrical and sensitively sung moments, but also sounds a bit sharp at times. Overall, though, this is a satisfying performance.
On the whole, so, we have here a not uninteresting interpretation, but it is not one that would rank among the best of this symphony.