In Chopins Klavierkonzerten Kraft mit Poesie zu verbinden, gelingt nicht jedem Interpreten, aber die aus Argentinien stammende Pianistin Ingrid Fliter kann es. Ihr Spiel ist bar jeden Sentimentalismus’, es ist klangvoll, sehr biegsam, reich an Akzenten und Farben. So erlangen beide Konzerte eine große Ausdruckskraft, nicht zuletzt weil auch Jun Märkl für einen kräftig konturierten, farbfrischen, unmittelbar ansprechenden Orchesterpart sorgt. Genau dieser Orchesterpart wurde ja oft schon kritisiert. Er sei schlecht orchestriert, war zu lesen. Märkl aber fächert ihn so auf, dass kein kompakter Klang das Klavier einhüllt, sondern ein durchstrukturiertes und dramaturgisch bedeutsames Dialogieren mit der Solistin neue Werte schafft.
Die Linn-Techniker haben für ein sehr schönes und natürliches Klangbild gesorgt.
Argentinean pianist Ingrid Fliter is an outstanding performer in both of Chopin’s Concertos, and her sonorous though also poetic playing is complemented by a very transparent und rhetoric orchestral sound. Jun Märkl is definitely a very inspired conductor here.