Innerhalb weniger Wochen liegt erneut eine Aufnahme der beiden Violinkonzerte von Bartok im Silberscheibenspieler. Auch ganz üblich wird zunächst das erste, dann das zweite angeboten.
In diesem Fall haben der Geiger Benjamin Schmid und Landsleute des Komponisten, nämlich das Philharmonische Orchester der Region Pannonien in Westungarn mit Sitz in Pecs und der Dirigent Tibor Boganyi diese Werke eingespielt.
Schmid betrachtet das erste Konzert mit einem eher wehmütigen und traurigen Blick, was der Stimmungslage bei der Komposition sicherlich angemessen ist. Das zweite Konzert lässt er dagegen mit einem deutlich positiveren Antritt erklingen und stellt hier auch die virtuosen Augenblicke mit elegantem Spiel heraus, ohne oberflächlich zu bleiben. Einmal mehr beweist er sein technisch verfeinertes und musikalisch ausdrucksvolles Können.
Das Orchester aus Pecs mit Boganyi am Pult, der viele Erfahrungen unter anderem in Finnland gesammelt hat, ist ein aufmerksamer und reaktionsschneller Partner, der kraftvoll und gleichzeitig sensibel seinen Part beiträgt und dabei nicht ganz die Extrovertiertheit mancher großen Orchester zur Schau stellt. Das schafft den Werken aber eine mehr erzählerische Komponente denn einen großen Auftritt auf der Bühne, was den Werken durchaus gut bekommt.
Die Aufnahme aus dem Kodaly-Zentrum in Pecs ist ein wenig dumpf geraten. Die Violine wird dezent in den Vordergrund gerückt, so dass ein zusammengehörender Klang bleibt.
Bartok’s violin concertos with Benjamin Schmid and Hungarian orchestra from Pecs are heard in well differentiated performances. The first concerto gets a suitable melancholic character, while the second shows a refined playfulness.