Mieczyslaw Weinberg bearbeitete drei seiner Quartette für ein Kammerorchester. Dabei ist die Bearbeitung unterschiedlich stark, teilweise so weitgehend, dass man von einer neuen Komposition sprechen sollte. Für die Erste Kammersymphonie stand das Zweite, für die Dritte das Fünfte Quartett Pate. Zwischen seinen 17 Quartetten und 22 Symphonien stellen die Kammersymphonien eine verbindende Stufe dar, die den noch immer unvollständig bekannten Komponisten aus dem Umfeld von Dmitri Shostakovich weiter erforschen hilft.
Das East-West Kammerorchester wurde vor weniger als fünf Jahren vom Dirigenten Rostislav Krimer gegründet. Es setzt sich aus jungen Konzertmeistern und Solisten zusammen, denen Instrumente von berühmten Familien von Geigenbauern zur Verfügung gestellt worden sind.
Zusammen lassen sie die beiden Werke in lebendig aufspielenden Darbietungen farbintensiv aufblühen. Was ihnen noch an Kultur des feinen nuancierten Zusammenspiels fehlt, machen sie mit Energie wett, so dass die dem offiziellen sowjetischen Musikgeschmack nicht entsprechende Musik genau diese Eigenarten unschwer erkennen lässt.