Der belgische Intendant Gérard Mortier, gegenwärtig Chef des ‘Teatro Real’ in Madrid, muss sich nach einer Operation in Berlin wegen Krebs einer dreimonatigen Behandlung unterziehen. Der 69-jährige Musikmanager plant zwar, nach dieser Zeit wieder an seinen Arbeitsplatz zurückzukehren, hat aber, wie er in einem Interview erklärte, der spanischen Regierung die Namen von sechs Personen angegeben, die laut ihm für seine Nachfolge in Frage kommen. Mortiers Vertrag läuft ohnehin nur bis zum Jahre 2016.
Als mögliche Nachfolger nannte er Viktor Schoner (Leiter des künstlerischen Betriebsbüros der Staatsoper in München), Alexander Neef (Canadian Opera Toronto), Serge Dorny (Opéra de Lyon), John Berry (English National Opera), Pierre Audi (Nederlandse Opera) und Bernd Loebe (Oper Frankfurt). Keiner dieser Namen steht auf der Wunschliste des Kulturministeriums in Madrid, das angeblich einem Spanier den Vorzug geben will und drei Namen in petto hat: Antonio Moral (Mortiers Vorgänger am Teatro Real), den Dirigenten Pedro Halffter (Chefdirigent und künstlerischer Leiter der Oper in Sevilla) sowie Joan Matabosch (Liceo de Barcelona). Von diesen drei hält Mortier so wenig, dass er der Regierung gedroht hat, sofort zurückzutreten, wenn diese drei weiterhin in Betracht gezogen werden.