Richard Strauss: Also sprach Zarathustra, Don Juan, Till Eulenspiegel; NDR Elbphilharmonie Orchester, Krzysztof Urbanski; 1 CD Alpha Classics 413; Aufnahme 03 + 09/2016, Veröffentlichung 24/04/2020 (65'17) - Rezension von Remy Franck
In Krzysztof Urbanskis Diskographie tauchte Richard Strauss bislang nicht auf. Umso gespannter waren wir, diese Interpretationen zu hören, die uns, das sei gleich gesagt, beeindruckt haben.
Im Don Juan gelingt es Urbanski sehr gut, Don Juans Temperament zu beschreiben, seinen ungestümen Drang zum Liebesabenteuer, aber auch seine Sensualität: Urbanski zeichnet ihn mit viel Wärme als durchaus gefühlvollen und zärtlichen Lover, … ehe die nächste ruft.
Sehr schön wird auch die Tondichtung Till Eulenspiegel gespielt. Sie ist vielleicht weniger keck als bei anderen Dirigenten, dafür aber mit lustvoll-genüsslichem Zunge-Ausstrecken viel frecher und ironischer.
Also sprach Zarathustra gelingt Urbanski auch sehr gut. Besonders gefallen die Farbigkeit und die einen großen Detailreichtum offenbarende Transparenz des Orchesters. Trotz des minimalen Spannungsabfalls bleibt der Atem der Musik weitgehend erhalten und fasziniert durch ein großartiges Farbenspiel und viel orchestrale Wärme, die sich – fernab aller philosophischen Ideen – besonders im Tanzlied und im Nachtwandererlied mit viel menschlicher Gutmütigkeit äußert.
Richard Strauss has not yet appeared in Krzysztof Urbanski’s discography. So we were all the more excited to hear these interpretations, which, let it be said right away, are truly impressing.
In Don Juan, Urbanski succeeds very well in describing Don Juan’s temperament, his impetuous urge for amorous adventures, but also his sensuality: Urbanski portrays him with great warmth as a thoroughly sensitive and tender lover, … before the next one calls.
The tone poem Till Eulenspiegel is also beautifully played. It is perhaps less bold than with other conductors, but much more ironic.
In Also sprach Zarathustra Urbanski also succeeds very well. I especially like the orchestra’s colourfulness and the transparency that reveals a great wealth of details. Despite the one or the other minimal drop in tension, the breath of the music remains largely intact and fascinates with a great palette of colours and orchestral warmth, which – far from all philosophical ideas – is expressed with a lot of human goodness, especially in the Dance Song and the Wanderer’s Night Song.