Der chinesische Pianist Lang Lang ist eine so dominierende und in weiten Kreisen akzeptierte Figur unserer Musikwelt, dass man alles, wirklich alles tun muss, um die Beweihräucherung zu unterbinden. Daher sei, verantwortungsbewusst, aus einer Kritik der österreichischen Zeitung ‘Die Presse’ zitiert. « Lang Lang gab also das Finale von Mozarts früher G-Dur-Sonate, zumindest den Noten nach. Doch das Stück zerfiel dem Pianisten förmlich unter den flinken Fingern, was schon daran lag, dass er den Puls nicht im Ansatz hielt, wobei es hier keinesfalls um ein Nichtkönnen, sondern um ein Nichtwollen ging. Eine Willkür, die diesem Presto regelrecht Gewalt antat, ebenso die ohne erkennbare Sinnstiftung gesetzten Gestaltungsmittel im Bereich von Dynamik und Artikulation. Lang Lang will zu viel, er flambiert in einem Gestaltungs-Feuerwerk förmlich jede musikalische Sinneinheit, und zurück bleibt nicht viel mehr als heiße Luft. Dabei wäre – Erfolgsrezept großer Mozart-Pianisten wie Alfred Brendel oder Andras Schiff – gerade bei Mozart Schlichtheit Trumpf. Diese Musik leuchtet von innen heraus, man muss ihr nur die Möglichkeit dazu geben. » Videant consules ne quid res publica detrimenti capiat!