Scheinbar spurlos scheinen die Erkenntnisse der historisch begründeten Aufführungspraxis an den Interpreten dieser CD-Box vorbeigegangen zu sein, zumindest was Phantasie, Farbenreichtum und Dynamik betrifft. Das ist sehr schade, denn Antoine und Jean Baptiste Forqueray haben im 18. Jahrhundert für die damalige Zeit eine erstaunlich tiefgründige und komplexe Musik geschrieben. Allein schon der Titel dieser Box ‘Les tourments de l’âme’ heisst, zeigt, dass man die Musik nicht so akademisch und neutral spielen darf, wie das hier getan wird.
Vor allem die Cembalistin Michèle Dévérité kommt über ein biederes, eindimensionales Spiel kaum heraus. Aber auch die übrigen Musiker können sich nicht von einem etwas überholten Interpretationskonzept lösen, das eher in die späten Sechzigerjahre gepasst hätte, wo diese Musik etwas für griesgrämige ältere Intellektuelle war.
Wohlgemerkt, hier wird absolut professionell musiziert und die technischen Fähigkeiten, die Brillanz des Spiels seien nicht in Frage gestellt. Nur Leben vermögen die Interpreten den Werken der Forquerays an keiner Stelle so richtig einzuhauchen.
Despite their technically high level, these performances are conservative and tame and don’t match at all our expectations for this repertoire.