Lebenswille und düstere Gedanken: Lars Vogts Mozart-Konzerte wurden im April 20212 aufgenommen, nach seiner ersten Chemotherapie, und sind wohl gezeichnet von der Krankheit, die er zu überwinden versuchte, was ihm aber nicht gelang. Er starb im September 2022. Die fertige Aufnahme hat er nie gehört. Er hatte den Toningenieur gebeten, den Endschnitt zusammen mit dem Pianisten Paul Lewis zu machen…
Was wir also auf dieser CD hören, ist etwas ganz Besonderes. Und irgendwie hat man als Zuhörer den Eindruck, als überschreite man die Grenze des Öffentlichen und des Privaten, als dringe man in die Intimität des Pianisten ein.
Und doch: auch wer nicht um den Hintergrund der Aufnahme weiß, muss, bei genauem Hinhören, zur Überzeugung gelangen, dass da etwas ganz Besonderes passiert. Das glaube ich wenigstens. Ich kann aber nur für mich sprechen, und nicht nur in den langsamen Sätzen überwältigen die Tiefe der Interpretation, der sublimierte Schmerz, die vorhin schon angesprochenen Mischung aus Lebenswillen und düsteren Gedanken.
Will to live and gloomy thoughts: Lars Vogt’s Mozart concertos were recorded in April 20212, after his first chemotherapy, and are probably marked by the disease, which he tried to overcome but did not succeed. He died in September 2022, never hearing the finished recording. He had asked the recording engineer to make the final cut along with pianist Paul Lewis….
So what we hear on this CD is something very special. And somehow, as a listener, one has the impression of crossing the boundary of the public and the private, of entering the pianist’s intimacy.
And yet: even those who do not know about the background of the recording must, upon close listening, come to the conclusion that something very special is happening. At least that’s what I believe. But I can only speak for myself, and it is not only in the slow movements that the depth of the interpretation, the sublimated pain, the mixture of will to live and gloomy thoughts mentioned earlier overwhelm.