Dies ist eine angenehm differenzierte, hier kraftvoll fließende, elegant-schwungvolle, dort einfühlsam moderierte Lektüre der ‘Eroica’-Symphonie. Was auffällt, ist wie sich die Musiker mit bestechender Leichtigkeit in musikalischen Lüften bewegen und sich die Klangseile mit Eleganz zuwerfen. Ein federnder und bewegungsreicher Klang charakterisiert diesen Beethoven, der durchaus auch Feierlichkeit und Ernst an den Tag legt. Joeres’ Beethoven ist ein Beethoven für unsere Zeit, lebendig und spannend, aber auch mit jener Souveränität, die Natürlichkeit und Sicherheit ausstrahlt, und das obschon der Dirigent durchaus charaktervoll und mit persönlichem Engagement dirigiert.
Das Klangbild vermittelt gut und kraftvoll die Arbeit im Orchester.
Sehr spannend finde ich die Eroica-Variationen, die Joeres in ihrer speziellen Rhetorik genüsslich kontrastiert. Er zeigt sich so nicht nur technisch sehr souverän, sondern einfallsreich genug, um das Ausdruckspotential der Komposition zu beleben.
Als Bonusmaterial ist eine 45 Minuten lange DVD beigefügt, auf der Joeres über die Eroica und die spezielle Machart jedes einzelnen Satzes spricht. Erklärungen werden immer wieder durch Klangbeispiele ergänzt. Joeres macht das auf eine charmante und nie belehrende Art und Weise, nicht zu technisch und angereichert mit Anekdoten, so dass das Ganze recht unterhaltsam und lehrreich dazu wirkt. Eine gute Idee war es, den Text der Präsentation auch im Booklet in Englisch und Deutsch abzudrucken.
The Westdeutsche Sinfonia’s Eroica is supple, cultured and wonderfully alert. In the Eroica Variations, Dirk Joeres proves an imaginative performer being able to contrasting the variations in an exciting manner.