Die mit dem Begriff ‘Mannheimer Schule’ verbundenen Orchestereffekte wie die Raketen, also quirlig nach oben strebende Notengruppen, haben wohl gedanklich auch Pate gestanden bei der Einspielung dieser CD. Mit durchweg flotten Tempi werden sowohl eine Symphonie des Komponisten als Paradebeispiel für die Musik dieser Hofkapelle als auch Werke aus seiner späteren Zeit in Straßburg vorgestellt.
Im Rahmen seiner Reihe hat das tschechische Barockensemble nunmehr die dritte Ausgabe der Werke des Franz Xaver Richter vorgelegt und auch wieder ein großes Augenmerk auf die weniger bekannte Seite gelegt.
Neben der Symphonie Nr. 52, wohl seinem bekanntesten Werk, steht das Oboenkonzert für die instrumentale Seite, das ‘Exsultate Deo’ und das spätere zweite ‘Te Deum’ aus Straßburger Tagen zeigen auch sein feines Gespür für geistliche Musik. Dabei hat er diese über den liturgischen Rahmen hinaus mit kompositorischen Finessen wie lautmalerischen Effekten angereichert. Beim Oboenkonzert fällt auf, dass er dem Solo eine rein musikalische Sonderrolle anheimgibt und die Oboe nicht mit sinnfreier Virtuosität abspeist.
Die Werke werden von dem ‘Tschechischen Barockorchester’ unter der Leitung von Roman Valek mit großer Spielfreude, spritzigen Tempi und zupackendem Gestus dargeboten, so dass man nach der knappen Stunde Musik eigentlich keinen langsamen Satz und damit auch keine Ruhephase gehört zu haben meint. Damit wird ein lebensfrohes Portrait vermittelt, das einen ob seiner Unmittelbarkeit aufhorchen lässt. Die Oboistin Luise Haugk verleiht dem Solopart des Konzertes auf ihrem zeitgenössischen Instrument eine nuancierte intensive Wärme.
A further episode in the series of the Czech Baroque Ensemble’s Richter CDs is now available. A Symphony, the oboe concerto and various sacral works are performed in very lively and energetic interpretations.