Zum Abschluss des Bernstein-Jahres gab das Tonkünstler Orchester im November 2018 die dritte Symphonie ‘Kaddish’ und die Serenade heraus.
Die Symphonie, ursprünglich der jüdische Lobpreis Gottes, hat sich zum Totengebet am Grab und bei Gedenkfeiern gewandelt. Als klassisch viersätzige Symphonie, mit den letzten beiden Sätzen in einem dritten vereint, nimmt sie mit Sopransolo und Chor die Form bekannter Vorgänger als Kantatensymphonie auf. Die Serenade als freie Gestaltung in Gedanken an das Gastmahl von Platon ist fünsätzig. Damit stellen Solovioline und ein auf Streicher, Harfe und Schlagzeug reduziertes Orchester eine Reihe von Dialogen zum Lob der Liebe dar.
Der begleitende Text der Symphonie wird in Deutsch dargeboten. Das erleichtert natürlich das Verständnis für ein Auditorium im deutschsprachigen Raum. Das Orchester durchleuchtet die verschiedenen Annäherungsversuche an und Fragen zum Glauben mit einem farbreichen und die Details auskundschaftenden Spiel. Die Sprecherin Ruth Brauer-Kvam rezitiert gut verständlich, die Sopransolistin Carolyn Sampson lässt ihre Partie erblühen.
Die Serenade mit der Geigerin Sayaka Shoji und der fokussierten Orchesterbesetzung im Sinne der griechischen Lyra und den historischen Schlaginstrumenten wird in einer luftig schwebenden Darstellung der angeregten Unterhaltung, die das Stück mit Tönen darstellt, auf inspirierende Weise gerecht. Die Solistin entlockt ihrer Stradivari diese feinsinnigen Töne, die erst diese lichte Deutung bereichern.
A colorful performance of Bernstein’s Kaddish Symphony by the Austrian Tonkünstler Orchestra under Yutaka Sado is special since the text is in German, and together with an aerial and vivid account of the Serenade it make this another excellent homage to the composer Bernstein at the end of his centenary year.