Dass sich Percy Grainger und Edward Grieg 1906 in London begegnet waren und sich so sehr angefreundet hatten, dass der Australier den alten Grieg ein Jahr später in Bergen besuchte, ist eine nette Anekdote im Kontext dieser Schallplatte, aber viel wichtiger ist die Begegnung des dänischen Cellisten Andreas Brantelid und seines norwegischen Klavierpartners Christian Ihle Hadland, die eine ideale Paarung für dieses skandinavische Programm sind.
Das längste Werk der CD ist die Cellosonate von Edvard Grieg, die von Brantelid und Hadland ebenso leidenschaftlich wie emotional gespielt wird.
Auch die übrigen, kurzen Stücke – darunter das vom Komponisten selber transkribierte Allegretto aus der 3. Violinsonate – werden durchaus nicht als ‘leichte Musik’ gespielt, sondern gefühlvoll ausgelotet.
Graingers 1902 komponierte ‘Skandinavische Suite’ für Cello und Klavier ist ein wunderbares Stück mit vital tänzerischen Passagen, die sich mit melancholischen Melodien ablösen. Auch in diesem Werk wird richtig Musik gemacht, und vor Gefühlen scheuen sich die beiden nicht.
Nicht immer gibt es in der Kammermusik ein derartiges Gleichmaß von Technik und Ausdrucksreichtum. Empfehlenswert!
Technically flawless and very expressive: these are gripping performances!